In den letzten zwei Jahren beschäftigte sich Conrad Steiner mit den Beziehungen zwischen der Malerei und der Zeichnung. Ein abstrakter Malprozess, in dem das Malwerkzeug die Farbe wie eine Walze über die Leinwand schiebt und verdichtet, ist Voraussetzung für die nachfolgenden zeichnerischen Umwandlungen. Zufallsspuren werden auf dem Zeichenblatt oder auf der Leinwand zugleich zum Verschwinden gebracht und konkretisiert.
Auch in einer zweiten Serie mit dem Titel «Danaë» gerät das Fliessende ins Stocken, der ursprüngliche Goldregen verwandelt sich in flimmernde Farbpunkte, die sich aus der Nähe betrachtet zu Krusten auf der Fläche formen. Aber anstelle des früheren Dialoges zwischen strukturierenden Gesten, welche die Bewegungen zur Umkehr bringen und Landschaften aus instabilen Geometrien erzeugen, gehen hier die Farbpunkte über die Orte hinweg und lösen die Tektonik des Bildes auf.
Es geht in Conrad Steiners Malerei nicht zuletzt um Schönheit, die zwar abstrakt, aber nicht losgelöst von der alltäglichen Welt gesucht wird. Diese Vorstellung von Ästhetik wird im Prozess des gleichzeitigen Ausdrückens und Zurücknehmens von Gewissheit und Vermutung erfahrbar.
Conrad Steiner lebt und arbeitet in Berg TG. Seine Werke befinden sich in verschiedenen öffentlichen und privaten Sammlungen.