Exhibition

in Schaffhausen / Switzerland
25.08.2018 - 07.10.2018 00:00
12 x seriell

Luigi Archetti, Domenico Busciglio und Christian Ochsner, Sandra Capaul, Barbara Geyer, Philipp Hänger, Christine Hunold, Marlies Pekarek, Tobias Rüeger, Eliane Rutishauser, Judit Villiger, Rosmarie Vogt-Rippmann, Christian Wäckerlin

Serielle Kunst zeichnet sich aus durch Reihen, Wiederholungen und Variationen desselben Gegenstandes oder Themas bzw. durch ein System von konstanten und variablen Elementen oder Prinzipien. Dabei sind die einzelnen Objekte durch Bildregeln verbunden (im Gegensatz zur Werkgruppe, deren einzelne Arbeiten lose durch das Sujet verbunden sind). Bestimmte Regeln bzw. Vorgaben werden im einzelnen Werk innerhalb der Serie umgesetzt. Eine Serie kennzeichnet, dass sie aufgrund der Austauschbarkeit theoretisch unendlich fortgesetzt werden könnte. Durch die Umsetzung der Bildregeln verliert das einzelne Werk an Individualität. Die Serie lässt sich inhaltlich daher erst in der Gesamtschau erfassen. Das Sujet tritt gegenüber der Darstellung selbst zurück.

Künstler haben zu allen Zeiten auch in Serien gearbeitet, haben Reihen, Wiederholungen und Zyklen geschaffen. Als prominente Beispiele aus dem 19. Jahrhundert erwähnen wir Claude Monets Seerosen-Bilder, oder die unzähligen “Montagne St. Victoire”-Studien von Paul Cezanne. Im Schaffen beider Maler ist die Tendenz zur “Seriellen Kunst” auffallend. Hier wurden zum ersten Mal, wenn auch mehr intuitiv als konzeptionell, Bildregeln umgesetzt und eine über die bloße Werkgruppe hinausgehende Serie geschaffen.

Ein eigentlicher Boom von seriellen Kunstwerken fand in den 50er und 60er Jahren statt und betraf die unterschiedlichsten Richtungen, von Pop-Art, Konzeptkunst bis Minimal Art. Repräsentativ können Andy Warhols Variationen der “Marilyn Monroe” oder On Kawaras monochrome Datentafeln erwähnt werden. Künstler wie sie setzten sich mit der industriellen Massenproduktion wie auch der Bilder- und Zeichenflut der modernen Konsumgesellschaft auseinander und verzichteten auf eine zentrale Idee zugunsten von seriellen Ordnungen; Variation und Gleichheit wurden zum Gestaltungsprinzip, was auch als Ausdruck einer Demokratisierung verstanden werden kann.

In der industriellen Warenfertigung geht es um die Herstellung unendlich vieler Reproduktionen nach einem bestimmten Schema: identische Anfertigungen nach demselben Muster. Die Kunst hingegen begreift die Serie als genetisches Prinzip. In der Kette der Gemälde gibt es kein Ausgangs- oder Zielmodell und keine Kopie mehr. Vielmehr hat jedes Gemälde einen Vorgänger und einen Nachfolger in einem offenen Prozess.

Die industrielle Warenfertigung hebt den Fluss der Zeit auf – die einzelnen Exemplare haben keine bestimmte Zeitreferenz und könnten auch in anderer Reihenfolge angefertigt werden. Die Serie in der Kunst begreift Zeit als kreatives Prinzip.

Im Hinblick auf die Themenausstellung “12 x seriell” könnten folgende Fragen von Interesse sein: Welche Bedeutung spielt die serielle Kunst heute, im Zeitalter von Massenproduktion, medialer Reproduzierbarkeit und Netflix-Boom? Inwiefern hat sich der Blick auf die historischen Positionen der seriellen Kunst der 50er und 60er Jahre gewandelt?

In “12 x seriell” werden zwölf unterschiedliche Positionen gezeigt, die mit Serien arbeiten und sich mit den Aspekten Raster, Muster und Variabilität befassen. Die einen Künstler variieren dasselbe Motiv stetig neu, die anderen sind an narrativen Strategien interessiert, entwickeln ihre Ideen schrittweise und lassen sich intuitiv weiter treiben.

Öffnungszeiten Do 18 – 20 Uhr, Fr 16 – 18 Uhr, Sa/So 12 – 16 Uhr

www.vebikus-kunsthalle-schaffhausen.ch
www.likeyou.com/judit.villiger

Location:
Vebikus Kunsthalle Schaffhausen
Baumgartenstrasse 19
8200 Schaffhausen
Switzerland

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