Exhibition
in Zürich / Switzerland
- Ghislaine Leung: Shrooms, 2016, © Ghislaine Leung
- Lucas Erin: Hochet (Deux cloches), 2021, © Lucas Erin
- Ramaya Tegegne: Framer Framed, 2021, © Ramaya Tegegne
- Constantina Zavitsanos: Call to Post, 2019, © Constantina Zavitsanos
Eine Ausstellung von “Wages For Wages Against” in Zusammenarbeit mit:
Criptonite / Edwin Ramirez & Nina Mühlemann
Lucas Erin
Shannon Finnegan mit Alex Dolores Salerno, Carly Mandel, Christine Sun Kim, Jeff Kasper, Jillian Crochet, Joselia Rebekah Hughes, Lukaza Branfman-Verissimo, Pelenakeke Brown, Rebirth Garments, Sandra Wazaz, Yo-Yo Lin und Zach Ozma
Ghislaine Leung
Sabrina Röthlisberger Belkacem
Ramaya Tegegne
Constantina Zavitsanos
Das Kollektiv “Wages For Wages Against” (wfwa.ch), initiiert von der Genfer Künstlerin Ramaya Tegegne, setzt sich schon seit 2017 pionier:innenhaft für die faire Bezahlung von Künstler:innen ein. “Wages For Wages Against” stellt sich auch entschieden gegen jede Form von Diskriminierung im Kunstbereich. Wie Künstler:innen für ihre Arbeit bezahlt werden können, und wie sie von der künstlerischen Arbeit leben können, damit beschäftigt sich auch das Helmhaus Zürich seit vielen Jahren. Die Institution hat sich deshalb für “Wages For Wages Against” als wohlwollende Umgebung herausgestellt, um die Diskussion um bessere Arbeitsbedingungen für Kunstschaffende weiterzutreiben – zum Beispiel durch die Einführung von Verträgen zwischen dem Helmhaus und eingeladenen Künstler:innen – und um nachzufragen, wer zu einer solchen städtischen Institution Zugang hat und daran teilhaben kann. Eine gerechte Bezahlung von Künstler:innen war ein wichtiger erster Schritt, um das Feld der Bildenden Kunst auch für Personen zu öffnen, die es sich nicht leisten können, gratis zu arbeiten – das war lange keine Selbstverständlichkeit. Dennoch ist der Kunstbereich nach wie vor mehrheitlich nur auf bestimmte Menschen ausgerichtet – und schliesst entsprechend ganz viele aus.
Der Ausstellungstitel “Alles, was ihr berührt, verändert ihr” ist ein Zitat aus “Die Parabel des Sämanns” (1993), einem Roman der vielbeachteten afroamerikanischen Science Fiction-Autorin Octavia Butler. Sie beschreibt darin die auszehrende Arbeit einer Gruppe von Menschen, in einem instabilen und verwüsteten Land des Jahres 2024 eine Gemeinschaft zu bilden. Die Kunstwerke der Ausstellung im Helmhaus zeigen und vertiefen die täglichen Anstrengungen, Verhandlungen, aber auch Freuden, die sich bei der Arbeit daran ergeben, Institutionen aufnahmefähiger und entgegenkommender zu machen. Die britisch-australische Autorin Sara Ahmed hat in ihrem Buch “What’s The Use” (2019) das Konzept des “queer use” entwickelt. Es beschreibt Taktiken, wie Objekte oder Räume von denjenigen genutzt werden können, für die sich nicht gedacht sind – oder wie diese Dinge auf eine Art und Weise genutzt werden können, die nicht vorgesehen ist. Wir agieren im Sinne von “queer use” wenn wir Räume schaffen, die uns dabei helfen, in Institutionen zu arbeiten, die nicht für uns gemacht sind – und wenn wir uns für Platz einsetzen für uns und uns Gleichgesinnte.
Diese Ausstellung hinterfragt Zugang ganz allgemein, Zugang zu einer künstlerischen Praxis, zu Institutionen, zu Kunstwerken. Gleichzeitig setzt sie sich zum Ziel, das Gebäude des Helmhaus Zürich – und damit die Institution – längerfristig und nachhaltig zugänglicher zu machen. Wir haben mit lokalen Initiativen zusammen auf dieses Ziel hingearbeitet, im Sinne eines Vorschlags, der diskutiert werden kann und – so hoffen wir – weitere Verbreitung findet. Dass die Ausstellung Kunstwerke enthält, die auch über das Visuelle hinaus erfahrbar sind, ist ebenfalls ein Schritt in diese Richtung: Besucher:innen dürfen einzelne Kunstwerke berühren, fühlen, sie in die Hand nehmen und/oder hören.
Wages For Wages Against
“If the museum cannot be recuperated, then I think what’s possible are parasitic models of relating to the institution. It’s not so much a gesture of rejection or refusal, but more of a drain.” (Carolyn Lazard, “Bomb Magazine”, 10. September 2020)
Öffnungszeiten Di-So 11 – 18 Uhr, Do 11 – 19 Uhr
www.helmhaus.org
www.allthatyoutouch.ch
wfwa.ch
Location:
Helmhaus Zürich
Limmatquai 31
8001 Zürich
Switzerland