Exhibition
in Zürich / Switzerland
With Tonjaschja Adler, Nicole Bachmann, Stefanie Knobel, Eilit Marom, Anna Massoni, Elpida Orfanidou, Adina Secretan, Simone Truong, Sophie Nys, Andrea Oki, Ceylan Öztrük, Yeliz Palak, RELAX (chiarenza & hauser & co), Vreni Spieser, Felix Studinka, Peter Tillessen, Gian-Andri Töndury, Alexander Tuchaček
You write. But who do you write for? Who are you addressing when you write about an art exhibition? Who do you have in mind? The connoisseurs or the philistines? Anybody and everybody? Or just yourself? Or primarily the art journalists? We make exhibitions. But who do we make them for? This exhibition is “for You”! We’ve given some thought to the way an art exhibition can be not just about myself but about you too. And we’ve attempted to play out the immense potential of “You” in today’s society.
We’ve had Generation Y, and Generation Why, and Generation Why Not, and even Generation I. We’re all for Generation You! Because we think that we’ve optimized ourselves quite enough for the neoliberal system and that it’s now time to improve the rapport with You. Because we would rather reach out to overcome the deliberate populistic political divisions instead of patting ourselves on the shoulder for the rectitude of our convictions. And because we would rather burst the digital and social bubble instead of succumbing increasingly to the self-centredness of social media.
For this group exhibition, we have embarked on an experiment. Since April, we’ve been meeting up as a group – artists, curators and other Helmhaus staff – every last Friday of the month at 4 p.m. in the Helmhaus library. To act as a You for each other. In order, perhaps, to become a We. And the upshot of our five meetings? That We is not so easy to achieve. Maybe because the artistic approaches are so different, maybe because of the risk that the overall collaboration will defuse one’s own argumentation. (We will keep on meeting during the exhibition – and then we hope to meet You! On 29 September 2017, at 4 p.m. and on 27 October 2017, at 4 p.m.)
And You? Who are You? Who is the “Exhibition for You” actually aimed at? We’ve mulled that question over for hours on end during our meetings. Are we making art for the same people you are writing articles for? Do we want to impress our own colleagues with our works or do we want them to appeal to a whole range of different Yous – ideally people we don’t even know? (Such as the participants in the Problem Zone Discussion on 16 November 2017, at 6.30 p.m., who will be addressed directly during the exhibition and invited to come up onto the stage.) An exhibition for You, perhaps? You tell us.
Perhaps it will also be an exhibition about You. Or an exhibition with You. Or even an exhibition that would not exist without You. For instance, because You have to reckon with being told why somebody would sleep with You (Simone Truong). Because You have to decide for yourself which of the countless theories put forward You would accept (Gian-Andri Töndury). Because You cannot escape the personal exchange between two long-distance lovers, spelled out in capital letters on the original garments (Vreni Spieser). Because You have to accept the challenge of becoming an animal before You become You (Alexander Tuchaček). Or just because …
Opening hours Tues-Sun 11 am -6 pm, Thur 11 am – 8pm
Eine Ausstellung für Dich
Mit: Tonjaschja Adler, Nicole Bachmann, Stefanie Knobel, Eilit Marom, Anna Massoni, Elpida Orfanidou, Adina Secretan, Simone Truong, Sophie Nys, Andrea Oki, Ceylan Öztrük, Yeliz Palak, RELAX (chiarenza & hauser & co), Vreni Spieser, Felix Studinka, Peter Tillessen, Gian-Andri Töndury, Alexander Tuchaček
Du schreibst. Aber für wen? Wen sprichst Du an, wenn Du über eine Kunstausstellung schreibst? Welches Du hast Du dabei im Kopf? Die KunstexpertInnen? Die KunstbanausInnen? Jede und jeden? Oder nur ein einziges Du? Oder am Ende doch vor allem die KunstjournalistInnen? Wir machen Ausstellungen. Aber für wen? Diese Ausstellung ist “für Dich”! Wir machen uns darin Gedanken, wie eine Kunstschau nicht nur für mich selbst sein kann, sondern für Dich. Und wir versuchen dabei, das ungeheure Potenzial des Du in der heutigen Gesellschaft auszuspielen.
Es gab die Generation Y, die Generation Why, die Generation Why Not, und die Generation I. Wir sind für die Generation You! Weil wir finden, dass wir uns genug selbst optimiert haben für das neoliberale System und eher die Beziehung zum Du verbessern sollten. Weil wir politische Gräben, die bewusst und populistisch aufgerissen werden, lieber in der Begegnung zu überwinden versuchen, statt uns selbst für unsere Überzeugungen auf die Schultern zu klopfen. Und weil wir lieber aus der digitalen – und sozialen – Blase ausbrechen, als in den Social Media immer mehr zum Ich zusammenzuklumpen.
Wir sind für diese Gruppenausstellung ein Experiment eingegangen: Seit April dieses Jahres treffen wir uns wirklich als Gruppe – alle KünstlerInnen, der Kurator und weitere Helmhaus-MitarbeiterInnen – jeweils am letzten Freitag im Monat um 16 Uhr in der Helmhaus-Bibliothek. Um füreinander zum Du zu werden. Und um vielleicht zum Wir zu werden. Der Konsens nach fünf Sitzungen? Ein Wir sind wir nicht so schnell geworden. Zu verschieden vielleicht die künstlerischen Herangehensweisen, zu gross dann doch die Gefahr, dass in einer Gesamtkollaboration die eigene Argumentation sich entschärft. (Wir treffen uns auch während der Ausstellung weiter – dann hoffentlich mit Dir! Am 29. September 2017, 16 Uhr, und am 27. Oktober 2017, 16 Uhr.)
Und Du? Wer bist Du? Für wen ist eine “Ausstellung für Dich”? Auch das haben wir uns in den Sitzungen stundenlang gefragt. Machen wir für die gleichen Personen Kunst, für die Du Artikel schreibst? Wollen wir vor unseren KollegInnen möglichst gut dastehen mit unseren Arbeiten, oder bieten sie Anknüpfungspunkte für ganz verschiedene Dus – die wir im Idealfall noch gar nicht kennen? (Wie die TeilnehmerInnen des Problemzonen-Gesprächs vom 16. November 2017, 18.30 Uhr, die während der Ausstellung angesprochen und auf das Podium eingeladen werden.) Eine Ausstellung für Dich, vielleicht? Sag Du.
Vielleicht wird es auch eine Ausstellung über Dich. Oder eine Ausstellung mit Dir. Oder eine Ausstellung, die es ohne Dich nicht gibt. Zum Beispiel, weil Du damit rechnen musst, dass Dir gesagt wird, weshalb jemand mit Dir schlafen würde (Simone Truong). Weil Du selber entscheiden musst, welche der unzähligen Theorien, die Dir vorgetragen werden, Du akzeptieren willst (Gian-Andri Töndury). Weil Du Dich dem persönlichen Austausch zwischen zwei LiebespartnerInnen in einer Fernbeziehung, in Grossbuchstaben auf die Originalkleider gefärbt, nicht entziehen kannst (Vreni Spieser). Weil Du die Herausforderung annehmen musst, zum Tier zu werden, bevor Du zum Du wirst (Alexander Tuchaček). Oder weil …
Öffnungszeiten Di-So 11 – 18 Uhr, Do 11 – 20 Uhr
Location:
Helmhaus Zürich
Limmatquai 31
8001 Zürich
Switzerland