Exhibition

in Eschlikon / Switzerland
11.11.2017 - 23.12.2017 00:00
Andreas Fux - Space Boy

Andreas Fux transformed one of his photographs into an object of silk. The result is tempting and noble, the brilliance of the photograph turns into soft pile, the inapproachable and glossy surface into a three dimensional experience and the pure visual wins a haptic dimension.

It’s not a coincidence that for this experiment the artist chose the image of a tattooed model. Every image is per se the display of a surface. Andreas Fux duplicates this principle. He has a preference for images of surfaces that display other images. The body surface of his model obtains a new material presence in form of a carpet, whereby the pattern that traditionally decorates and structures the carpet is located on the human body which so constitutes the actual motive. The body begins – much more than in a photograph – to shimmer by its millions of threats between naturalistic presentation and ornamentation. Similarly ambivalent is the play between carpet and image, between object and presentation. Andreas Fux has deliberately moved the motive to the right in order to avoid a complete symmetry, which usually emphasises the ornamental aspect.

To stress the play with layers of reception Andreas Fux modified the original image to appear like an old glass negativ: black and white but depending on the light dazzling with a hardly tangible abundance of colouration. This effect is transformed in the pile made of pure silk which changes its appearance depending on the angle of light incidence. Moreover what appears to be a black and white motive is actually a color image. The knots consist of 18 different colours which create an abundance of shades.

The carpet was manufactured in Jaipur, the capital of the North Indian province Rajasthan. Four to five carpet makers worked simultaneously for about three thousand hours to complete this master piece. However, such an undertaking is always a bit of an adventure. Despite all the experience of the manufacturer the effect of such a motive is only apparent when the process is completed. It is more than just a transmission of an image to another surface. A sense of discreetness is useful and so the determination to use a black and white photograph as a motive turned out to be a success.

Andreas Fux lives and works in Berlin. His first works were published in 1988 by ‘Das Magazin’, a monthly East Berlin magazine. He operates since 1990 independently for various magazines and newspapers. Andreas Fux belongs to that artist group from Prenzlauerberg that documents the last decade of the GDR, the political change after the fall and the transition to the FRG. So far three artist’s books have been published. The latest book ‘Fährten’ is on stock and available at the gallery.

Opening hours Wed-Fri 2 – 6 pm, Sat 11 am – 4 pm, and by appointment

Andreas Fux hat eine seiner Fotografien in ein Objekt aus Seide verwandelt. Das Resultat ist verlockend und edel, denn die Brillanz der Fotografie wird zu weichem Flor, die unnahbare und glatte Oberfläche zum dreidimensionalen Erlebnis und das rein Visuelle gewinnt eine haptische Dimension hinzu.

Es ist kein Zufall, dass der Künstler für sein Experiment die Aufnahme eines tätowierten Modells wählte. Ein Bild – jedes Bild – ist an sich eine Oberfläche, die etwas zeigt. Fux verdoppelt dieses Prinzip, er zeigt mit Vorliebe auf den Oberflächen seiner Bilder Bilder von Oberflächen, die ihrerseits Bilder zeigen. Nun aber hat er darüber hinaus der Körperoberfläche seines Modells eine neue materielle Präsenz in Form eines Teppichs verliehen, wobei die Muster, die traditionell Teppiche dekorieren und strukturieren, sich lediglich auf dem menschlichen Körper befinden, der das eigentliche Motiv ist. Der Körper beginnt – weit mehr als in der Fotografie, in der er eben noch zu Hause war – nun materialisiert in Millionen feiner Fäden zwischen naturalistischer Darstellung und Ornament zu changieren.

Ähnlich ambivalent verhält es sich mit dem Vexierspiel zwischen Teppich und Bild, zwischen Objekt und Darstellung. Ganz bewusst hat der Künstler das Motiv nach rechts gerückt, um die Symmetrie zu vermeiden, die stets den ornamentalen Aspekt forciert, und neben der Fläche auch noch den Raum zu bewahren, in dem sich das Modell bewegt. Für dieses Spiel mit den Ebenen der Wahrnehmung hat Andreas Fux das Motiv vorab so modifiziert, dass es die durchscheinend- silbrige Anmutung eines alten Glasnegativs gewann: schwarz-weiss und doch je nach Beleuchtung in einer kaum fasslichen Fülle von Nuancen schillernd. Dieser Effekt wird – transformiert in den Flor aus reiner Seide, dessen Erscheinung sich ebenfalls je nach Lichteinfall wandelt – auf verblüffende Weise und in imposanter Dimension erneut lebendig. Auch hier haben wir es scheinbar mit einem schwarz-weißen Motiv zu tun. Eingeknüpft sind jedoch Seiden in 18 verschiedenen Farben, zusätzlich bereichert durch in die einzelnen Fasern eingefärbte Farbverläufe, so dass sich über die Vielzahl der Töne lediglich spekulieren lässt.

Weben und Knüpfen gehen bei der Herstellung eines solchen Teppichs in persischer Tradition Hand in Hand. Sobald in den vertikalen Kettfäden durch horizontale Schussfäden eine erste Webkante entstanden ist, beginnen vier bis fünf Knüpfer, die nach dem Motiv – übertragen in einen Graphen, der punktgenau die Farben verortet – in rund dreitausendstündiger Arbeit den Teppich fertigstellen. Das erste Exemplar entstand in Jaipur, der Hauptstadt der nordindischen Provinz Rajasthan. Eine solch aufwändige Unternehmung ist stets auch ein Abenteuer. Bei aller Erfahrung der Produzenten lässt sich die Wirkung des Motivs erst in Gänze erkennen, wenn die Arbeit am Teppich abgeschlossen ist, denn sie ist weit mehr als nur die Übertragung eines Bildes von einer Oberfläche auf eine andere. Dabei zeigt sich, Dezenz ist Stärke. Der Mut, eine schwarz-weisse Fotografie als Motiv zu verwenden, wurde zweifellos belohnt.

Andreas Fux lebt und arbeitet in Berlin. 1988 wurden erste Arbeiten von ihm im ‘Das Magazin’, einem in Ost-Berlin erscheinenden Monatsheft veröffentlicht. Seit 1990 arbeitet Fux selbstständig als Fotograf für diverse Zeitungen und Zeitschriften. Er gehört jener Prenzlauerberger Künstlerszene an, die mit ihren Arbeiten die letzte Dekade der DDR, die Wende und den Übergang in die BRD dokumentieren. Von Andreas Fux wurden drei Publikationen veröffentlicht. Das neueste Buch ‘Fährten’ ist in der Galerie erhältlich.

Öffnungszeiten Mi-Fr 14 – 18 Uhr, Sa 11 – 16 Uhr, und nach Vereinbarung

www.0010.ch

Location:
widmertheodoridis
Fallackerstrasse 6
8360 Eschlikon
Switzerland

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