Exhibition

in Zürich / Switzerland
27.06.2015 - 19.07.2015 16:00 - 11:00
Carmen Casty - Reversed Entropy

Der Wald ist Teil unseres Naturverständnisses, wie das Meer und die Gebirge, “ein facettenreiches an Fakten, Stimmungen und Meinungen überbordendes kulturelles Grossthema” (1). Carmen Casty (*1967, Trin GR) setzt sich mit diesem Thema auseinander und untersucht die dazugehörigen Motive, wie beispielsweise Bäume, Äste, Moos aber auch Wildtiere, Hörner und Geweihe. Es sind Elemente, die als Archetypen des kollektiven Wald‐ und Wildnisbewusstseins dienen.

Diese Recherche betreibt sie entweder im Wald selbst oder in musealen Räumen, wie naturhistorische‐, zoologische‐ und Jagdmuseen. Beide, der Wald und das Museum, sind für sie inspirationsreiche Orte. In diesen offenen oder institutionellen Räumen fängt die Künstlerin die verschiedenen Sujets mit ihrer Fotokamera ein. Dann erfolgt die Arbeit im Atelier, wo sie die ausgedruckten Fotos studiert und selektioniert. Nach inhaltlichen und formalen Kriterien wählt sie Elemente aus, zerschneidet sie und komponiert sie in Collagen neu. Die Werke sind meist auf Schwarz, Weiss, Grau und dezenten Farben reduziert und reflektieren Begriffe wie Verlagerung, Ort und Zeit.

In ihren installativen Arbeiten geht Carmen Casty ähnlich vor: sie sammelt Foto‐, Video‐ und Materialelemente, die sie neu zusammenstellt. Für die Ausstellung “Reversed Entropy”, hat die Künstlerin die ortsspezif ische Arbeit “Displacement” entwickelt und aus Ästen und Aluminium eine Baumgruppe im Kunstraum inszeniert. Diese Arbeit bezieht sich auf die Installation “Reflektor”, welche sie in Zusammenarbeit mit Christoph Kohler konzipiert hat und zurzeit in der Ausstellung “B15 – Kunst ums Wild” im Wald in Winterthur zu sehen ist. Mit den Arbeiten untersucht sie die Beziehung zwischen Kunstwerk und Umfeld und setzt sich mit dem Verhältnis Natur und urbaner Raum auseinander.

Carmen Casty (*1967, Trin GR) lebt und arbeitet in Zürich. Studium an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Luzern 1994 – 2001. Seit 1999 verschiedene Einzel‐ und Gruppenausstellungen in der Schweiz, Frankreich und Deutschland. Atelierstipendien 2005 – 2008 in Zürich, Paris und Reykjavik.

(1) Albrecht Lehmann / Klaus Schriewer (Hg.), “Der Wald – Ein deutscher Mythos?”, Berlin – Hamburg, 2000.

Öffnungszeiten Do/Fr 16 – 19 Uhr, Sa 14 – 17 Uhr

www.sihlquai55.ch

Location:
sihlquai55 inspace | visarte zürich
Sihlquai 55 (1. Stock, Zugang über Ausstellungsstrasse 16)
8005 Zürich
Switzerland

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