Exhibition

in Zürich / Switzerland
05.02.2016 - 05.03.2016 12:00 - 19:00
Charles Munka - Hawala

Charles Munka wurde 1981 in Villeurbanne, einem Vorort von Lyon geboren. Wie bei vielen anderen seiner Generation war seine Jugend geprägt von Videospielen, Comics und Trickfilmen. Munka war fasziniert von den Medien der Popkultur und fühlte sich bereits früh von der fernöstlichen Welt Chinas und Japans angezogen. Im Frankreich der 1980er Jahre gab es eine grosse Wertschätzung für diese östliche Kultur. In alternativen Buchhandlungen fanden sich Manga-Comics und die Filme Takeshi Kitanos, Takashi Miikes und John Woos wurden in den Kinos gezeigt und als Videos verkauft. Für Charles Munka, der anfing Comics zu zeichnen, spielten diese Medien eine wichtige Rolle in der Entwicklung seiner Arbeit.

Mit einem Visum, erhalten über ein Austauschprogramm, zog er 2002 nach Tokio und war sogleich von der Ästhetik dieser Stadt und ihrer Atmosphäre fasziniert. In der der Hoffnung, als Manga-Zeichner Fuss zu fassen, begann er als Background Designer in einer Videospiel-Agentur zu arbeiten. Seine Aufgabe war es, Orte in Tokio zu finden, die sich für Hintergründe in Videospielen eignen, um daraus digitale Szenerien zu schaffen. Nach einigen Jahren zog er weiter nach Schanghai und heiratete dort. Schliesslich liess er sich in Hongkong nieder, wo er an Manga-Collagen zu arbeiten begann. Diese Comic-Serien, seine Tätigkeit als Grafittikünstler und DJ, sowie die Arbeit als Grafiker in Tokio, haben eine Reihe darauf folgender Gemälde beeinflusst. Obwohl er ursprünglich nicht dem traditionellen Weg der Malerei folgen wollte, begann er die Techniken von Künstlern wie Cy Twombly und Antoni Tapies zu studieren, und um so mehr er sich deren Arbeitsweise aneignete, stellte sich für ihn seit diesen frühen Versuchen und Experimenten mit Acrylpolymer und Karbon-Transferpapier ein instinktives Gefühl zu seiner eigenen Malerei ein.

Die neue Serie von Bildern, welche Charles Munka für seine Ausstellung “Hawala” geschaffen hat, erscheint in dunklen Tönen und mit der ungewöhnlichen Textur getrockneter Tinte. Die Kompositionen sind bestimmt durch die originalen Proportionen des von ihm verwendeten Karbon-Transferpapiers. Inspiriert durch unterschiedlichste Illustrations- und Maltechniken, wie auch bekannter Vorbilder, verarbeitet Munka letzlich die eigene “nomadische” Vergangenheit in Europa und Asien, so, als würde er als Künstler, durch die Entdeckung neuer Techniken gleichzeitig etwas Persönliches enthüllen.

Während viele junge Künstler, geprägt von einem postmodernen, europäisch-nordatlantischen Kunstverständnis, ihre Authentizität durch Brüche mit klassischen Vorbildern, deren ästhetisch-ironische Umdeutung oder Überwindung suchen, operiert Munka mit dem Einsatz traditioneller und raffierter Techniken in seinen Bildtafeln, um durch subtil-handwerkliches Können Identität zu erschaffen. Dadurch, und durch das biografische Element, steht sein Schaffen letztlich in der Tradition eines asiatischen Kulturverständnisses, das durch Absorbierung der Kunst und ihrer Verfahrensweisen letztlich nicht die Überwindung von Althergebrachtem sucht, sondern deren Verfeinerung.

Charles Munka hat seit 2009 in vielen Galerien in Japan, Singapur, Hongkong, China und Australien, sowie in den USA, ausgestellt. Werke waren zudem 2015 in der Ausstellung “Change-Seed, Contemporary Art from Hong Kong and Beyond” im CoCA Centre on Contemporary Art in Seattle zu sehen.

Öffnungszeiten Mi-Fr 12 – 19 Uhr, Sa 12 – 17 Uhr, und nach Verabredung

www.clemensgunzer.com

Location:
Galerie Clemens Gunzer
Hottingerstrasse 44
8032 Zürich
Switzerland

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