Exhibition

in Zürich / Switzerland
04.11.2017 - 13.01.2018 12:00 - 18:00
Conrad Meier - o.T. / Tamas Konok

“Ich bin kein konkreter Künstler, ich bin ein Entdecker”, sagt Conrad Meier.

Nach dem erfolgreichen Saisonauftakt freut sich die Galerie Wenger, den Zürcher Künstler Conrad Meier in einer Einzelausstellung zu präsentieren. Meier gilt als Geheimtipp unter den Schweizer Künstlern, seine Werke zählen als Trouvaillen. In der Ausstellung, die bewusst keinen Titel hat – denn Meiers Werke sind stets titellos – kann sich der Betrachter von der Bedeutung des Künstlers überzeugen. Eine Auswahl an Tuschemalereien auf Büttenpapier aus den Jahren 2011 bis 2017 gibt Einblick in sein Schaffen.

Obwohl sich der Künstler verschiedener Medien wie der Ölmalerei, der Zeichnung oder der Fotografie bedient, sind in dieser Ausstellung ausschliesslich Papierarbeiten mit Tusche zu sehen. Meier bevorzugt die Tusche, da diese wasserfest und übermalbar ist. Bewusst arbeitet er ohne Vorzeichnung, stattdessen trägt er die Tusche freihändig und in Schichten auf, lässt diese trocknen und beginnt von Neuem.

Für Meier ist der Arbeitsprozess maßgeblich. Das Erlebnis des Entdeckens. Das was passiert, wenn die flüssige Tusche auf dem Papier ihren Weg nimmt. Auch er selbst bezeichnet sich als Entdecker. Im Gegensatz zu den konkreten Künstlern, die in ihren Bildkonzepten Natur und Sinne gänzlich ablehnen, lässt er Zufallsmomente und das Misslingen zu. Eine winzige Handbewegung kann das Werk zerstören. Wichtig hierbei ist auch die Wiederholung. Conrad Meier wird nicht müde, Farbschicht um Farbschicht, Strich um Strich auf sein Papier aufzutragen und damit neue Farbvariationen und Muster zu kreieren. Das Resultat erscheint so monumental einfach, dass der Betrachter gezwungen wird, sich das Werk aus nächster Nähe anzusehen. Bei Meiers Arbeiten sieht man immer den Anfang des Strichs, aber nie das Ende.

In der Ausstellung wechseln sich Werke grösserer Formate mit Miniaturmalereien ab. Die Farben variieren von pastell zu schwarz-weiss. Im Vordergrund aller ausgestellten Werke steht die Linie, die sich pro Blatt zu jeweils neuen Rastern verdichtet. Diese finden sich in verschiedenfarbigen geometrischen Variationen bereits in den Arbeiten von 2011, wobei der Künstler das Papier teilweise geritzt oder geknickt hat.

Das Thema des Rasters setzt Meier in seinen aktuellen Tuschemalereien fort. Diese haben etwas Rohes, etwas Unkontrollierbares und neu etwas Gestisches, wenn auch in sehr reduzierter Form. Schwarz-weisse Linien verlaufen vertikal und horizontal über das Papier. Dort, wo sich die Linien kreuzen, setzt Meier farbige Tinte oder er lässt die Lücke leer. Was in diesen Zwischenräumen oder an den Rändern des Papiers entsteht, die Eigendynamik der Tusche, kann und möchte Conrad Meier nicht beeinflussen.

Der Künstler Conrad Meier (*1960) lebt in Zürich. Seit über 25 Jahren ist er in seinem Atelier in Zürich-West tätig. Nach Anfängen in der gestischen Malerei kam er über einen Studienaufenthalt in Dresden, Ende der 1990er Jahre, mit konkreten Künstlern wie Karl-Heinz Adler oder Gotthard Graubner in Kontakt. In der Auseinandersetzung mit deren Kunst fand er zu seinem “offenen” konstruktiven Ansatz, den er bis heute in den verschiedenen Medien stetig weiterentwickelt.

Im Kabinett:
Tamas Konok

Im Kabinett der Galerie ist zudem eine Auswahl von kleinformatigen Aquarellen und Collagen des Ungarischen Malers Tamás Konok (*1930) zu sehen. Konok blickt auf eine lange Geschichte und Biografie zurück und gilt in Zürich als bekannter konkreter Künstler. In seinen Arbeiten, die wie kleine musikalische Kompositionen anmuten, ist die Linie eine relevante Komponente: Sie lenkt die Richtung, begrenzt Räume, ähnlich wie bei architektonischen Zeichnungen. Sein Studium der klassischen Musik hat sein umfangreiches Werk nachhaltig beeinflusst.

Seine nun ausgestellten Arbeiten treten in einen spannenden Dialog mit den Tuschemalereien von Conrad Meier und bieten dem Besucher Anlass zur Diskussion.

Tamas Konok ist in Budapest, Ungarn geboren. Nach Abschluss der Hungarian Academy of Fine Arts in Budapest, gewann er 1955 den “Prize for Young Artists”. Er zieht 1959 nach Paris, wo er seine erste Solo Show in der Galerie Lambert hat. 1970 erhält er die französische Staatsbürgerschaft. Verschiedene Stipendien ermöglichten ihm Aufenthalte sowohl in New York wie auch in Los Angeles. 1971 lernte er die Galeristen der Galerie Schlégl, kennen, eine 25 jährige intensive Zusammenarbeit und Freundschaft entwickelte sich. Er lebt und arbeitet in Budapest, Ungarn.

Der Künstler erhielt über die Zeit verschiedene Preise und Titel. Die Arbeiten von Tamas Konok befinden sich zudem in wichtigen Sammlungen im In – und Ausland, wie zum Beispiel in der Bibiliothèque Nationale, Paris, Contemporary Hungarian Gallery, Slovakia, Kassak Museum, Budapest, Ungarn, Hungarian National Gallery Budapest, etc..

Öffnungszeiten Mi-Fr 12 – 18 Uhr, Sa 11 – 16 Uhr, und nach Verabredung

www.galeriewenger.com

Location:
Galerie Wenger
Mühlebachstrasse 12
8008 Zürich
Switzerland

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