Exhibition
in Zürich / Switzerland
- Douglas Mandry: Steingletscher 001, aus der Serie “Monuments”, 2020, Photogramm von schmelzendem Eis auf Kodak-Papier, 125 x 112 cm, Unikat
- Douglas Mandry: River Bed, aus der Serie “Still Wonder”, 2020, Archival Pigment Print, 112.5 x 150 cm
- Douglas Mandry: Roseg, aus der Serie “Monuments”, 2019, Lithographie auf gebrauchtem Gletschertuch (Geotextile), 112.5 x 150 cm, Unikat
- Douglas Mandry: Klöntalersee, aus der Serie “Still Wonder”, 2020, Archival Pigment Print, 112.5 x 150 cm
Obwohl Douglas Mandry mit Fotografie arbeitet, bildet er keine Landschaften ab. Eher könnte man seine Werke als physische Spuren von Prozessen beschreiben, die die Gegenwart und unsere Beziehung zum Planeten prägen: Prozesse wie der Klimawandel und die damit verursachten Veränderungen von Landschaften.
Die Gletschertücher, auf die Douglas Mandry druckt, tragen Spuren und Flecken des Schmelzwassers. Der Prozess des Klimawandels und die damit verursachten Vorgänge sind dadurch visuell direkt erlebbar. Auch seine Photogramme von schmelzendem Gletschereis auf lichtempfindlichem Kodak-Papier sind eine physische Auseinandersetzung mit der globalen Erwärmung. Den Dialog zwischen historischer Bildsprache und Gegenwart schafft er auch mit den Collagen und übermalten Fotografien aus seiner neusten Serie “Still Wonder”, die eine fast haptische Auseinandersetzung mit der Schweizer Landschaft und der Tradition der Landschaftsmalerei sind.
Viele von Mandry’s Bildern tendieren zur Abstraktion. Vielleicht weil die Prozesse, die den Klimawandel vorantreiben, zu komplex sind, um sie auf einem realen Foto darzustellen. Seine Werke stellen auch jene Selbstgefälligkeit in Frage, die sich oft einstellt, wenn wir Bilder von Ereignissen betrachten, die an einem entfernten Ort stattfinden. Mandry’s Arbeiten bringen dieses “Irgendwo” in unsere unmittelbare Nähe und tragen den Wunsch in sich, dass wir nicht nur aus der Ferne betrachten, sondern nahe herangehen und uns engagieren. Als solches ist seine Arbeit kein Klagelied über eine verschwundene Zeit, sondern eine Verbildlichung der gegenwärtigen Verunsicherung. Und ja, auch ein hoffnungsvoller Aufruf, etwas für die Zukunft zu tun.
Douglas Mandry (*1989, CH) lebt und arbeitet in Zürich. Er schloss die Lausanner Hochschule für Kunst und Design, die ECAL, mit einem Bachelor in Visueller Kommunikation und Fotografie ab. Seit dem wurde er mehrfach für Preise nominiert, einschliesslich des Paul Huf Award und des Swiss Federal Design Award. Das renommierte Foam Museum in Amsterdam zeichnete ihn als “Foam Talent 2020” aus. Seine Arbeiten wurden an der Photo London, der UNSEEN Amsterdam, der Photo Basel, der Approche Paris und der Art Paris präsentiert. Gegenwärtig ist seine Serie “Monuments” im Kunstmuseum Wien und im Foam Museum Amsterdam zu sehen. Mandry’s Arbeiten wurden von zahlreichen institutionellen und privaten Sammlungen angekauft.
Die Bildhalle widmete ihm in den Jahren 2016 sowie 2018 je eine Einzelausstellung. Im Herbst 2018 erschien sein erster Bildband “Equivalences” bei RVB Books Paris. Für den Februar 2021 ist eine grosse Einzelausstellung in St. Moritz geplant.
Mandrys künstlerische Praxis ist eine direkte Folge der Digitalisierung der Fotografie und der damit einhergehenden technischen Beschleunigung. Immer ausgehend von einem analog fotografierten Bild, sind alle Eingriffe seinerseits per Hand durch die konsequente Anwendung verschiedener historischer fotografischer Prozesse oder auch das physische Zerschneiden und neu Zusammensetzen ausgeführt.
Öffnungszeiten Di-Fr 12 – 18.30 Uhr, Sa 11 – 16 Uhr
Location:
Bildhalle
Stauffacherquai 56
8004 Zürich
Switzerland