Exhibition
in Zürich / Switzerland
Glen Rubsamen’s craft is painting, which he treats as a traditionally established medium. Yet what appears at first glance to be traditional is at the same time the very source of Rubsamen’s subversiveness. His scenic and artistic views invariably play out against an impressive celestial backdrop that contrasts sharply and spectacularly with the silhouette-like black figures arrayed in the foreground – figures, incidentally, that cannot move; not just because they are painted, but also because they are usually things that are rooted to the spot, such as trees, antennae, and more recently, huge billboards. In spite of their immobility, they are protagonists in the sense that they narrate so much. Their narrative comes from their role serving as representatives of overarching themes. The images appear like film stills, exuding an air of calm and drama. And they all look remarkably Californian – which is still one of the classic projections of the western imagination.
Glen Rubsamen was born in 1957 in Los Angeles, where he studied at the University of California, and where he still lives and works, albeit now dividing his time between there and Düsseldorf. The continuity of style in his images is somewhat disconcerting – as though his painting were merely a companion to a life of equal continuity. The vibrant colours, the upward gaze, and the twilight zone that his paintings convey – all of this is somehow constantly repeated. And yet, these are images that captivate the gaze, for each of them shows something special and specific within the similar. Each tree is a unique individual, its black silhouette challenges us to conjure our own impression- an impression of the kind of tree, and the kind of place, that Rubsamen desires. It is also the stillness of the twilight – that zone between day and night – that brings the narrative alive in his paintings. For the scenes he portrays conjure places – even if they are artificially composed – that have been shaped by people and by civilization, and exude a calmness in the way they simply are, and in the way they tell of what might happen and what should happen. Rubsamen shows images of places in the tradition of landscape painting, but the nature they portray is shaped by human hand and marked by civilization, including the discarded and the technologically outmoded. There are trees that often turn out to be not trees at all, but cell-phone towers – merely camouflaged in a way that seems familiar to the eye.
And then there are the billboards in his more recent works: they soar heavenwards, their advertising space seeming to reflect a light that comes from outside the picture – colourful rather than black like the other objects that are Rubsamen’s focus of interest. Conceived as carriers of information, they appear in his works as nothing but colourful planes set against the painted sky. Perhaps they reflect the ubiquitous excess of information that merely lurks in order to propose some business transaction that will continue to propel society along its given trajectory. The billboards furnish the space, providing light and bearing witness to the overweening pressures of a society for which no day seems long enough, such that the night must be illuminated as well – so much so that it can be seen from space. Lights and clusters of light, all telling of the sleeplessness of our world.
Mai 36 has been hosting solo exhibitions by Glen Rubsamen since 2003. His work is shown throughout Europe and America.
Text: Axel Jablonski
Opening hours Tues-Fri 11 am – 6:30 pm, Sat 11 am – 4 pm
Glen Rubsamens Metier ist die Malerei, der er als einem traditionell etablierten Medium vertraut. Was auf den ersten Blick traditionell wirkt, ist allerdings gleichzeitig die Quelle von Rubsamens Subversivität. Seine szenisch und künstlich anmutenden Ansichten spielen sich immer vor imposanten Himmelsdarstellungen ab, die farbig stark und spektakulär den Kontrast ausmachen zu den im Vordergrund schwarz erscheinenden silhouettenartigen und arrangierten Abbildungen der Protagonisten der Bilder. Protagonisten der Szenerien allerdings, die sich nicht bewegen können. Nicht nur weil sie eben gemalt sind, sondern weil es sich meist um Dinge handelt, die an ihren Ort gefesselt sind wie Bäume, Antennen und nun neuerdings auch riesige Billboards. Protagonisten aber dennoch, weil sie so viel erzählen. Und erzählen tun sie, weil sie als Repräsentanten übergeordneter Themen dienen. Die Bilder erscheinen wie Filmstills, die Ruhe und Dramatik gleichzeitig ausstrahlen. Und sie sehen allesamt merkwürdig nach Kalifornien aus – immer noch eine der westlichen Projektionsflächen schlechthin.
Glen Rubsamen, geboren 1957 in Los Angeles, wo er an der University of California studierte, lebt und arbeitet dort und in Düsseldorf. Die Kontinuität der Art seiner Bilder wirkt einerseits befremdlich, so als wäre seine Malerei nur die Begleiterin eines sehr kontinuierlichen Lebens. Das schrille Bunte, der Blick nach oben, den die Bilder bieten und die dämmrige Zeit, die aus ihnen spricht – dies alles wiederholt sich irgendwie immer. Und dennoch halten die Bilder den Blick des Betrachters fest, zeigt jedes Bild das Dargestellte als etwas Besonderes im Ähnlichen. Die Bäume sind jeder einzelne Individuen. Doch durch ihre schwarze Silhouette fordern sie dazu heraus sich eine eigene Vorstellung zu machen – von so einem Baum und so einem Ort, den Rubsamen präsentiert.
Es ist auch die Stille der Dämmerung, das Zwielicht, nicht Tag und nicht Nacht, was die Bilder zum erzählen bringt, da das Dargestellte Orte ausmacht, mögen sie auch nur komponiert sein, die von Menschen geprägt sind, zivilisiert sind und ruhig, so wie sie sich geben und das erzählen was sonst stattfinden kann, könnte und vielleicht auch wünschenswert wäre. Rubsamen zeigt Bildräume, die an die Tradition der Landschaftsmalerei anknüpfen, nur diese Natur ist die Mensch gemachte Natur, mit Zivilisationsmerkmalen, die auch das Ausrangierte mit einschliessen und das technisch Überkommene. Es finden sich unter den Bäumen oft auch solche, die gar keine sind, sondern Antennen, die nur so getarnt sind, um einen vertraulicheren Ausdruck zu geben.
Und das sind nun neuerdings die Billboards, die sich auch gen Himmel strecken. Ihre Werbeflächen scheinen ein Licht von ausserhalb des Bildes zurück, sind farbig und nicht schwarz, wie sonst die Gegenstände Rubsamens Interesses. Als Informationsträger gedacht, präsentieren sie bei ihm nichts ausser einer Farbigkeit, die sich von der des gemalten Himmels etwas unterscheidet. Sie spiegeln vielleicht das Zuviel an Information, das überall auflauert um eigentlich nur ein Geschäft vorzuschlagen, damit diese Zivilisation ihren Weg weiter geht. Die Billboards möblieren den Raum und geben Licht, sind Zeugen einer Überanstrengung, der sich unsere Zivilisation unterzieht, der der Tag nicht genügt und die auch die Nacht beleuchtet braucht und das so stark, dass dies vom Weltraum aus gesehen werden kann. Lichter und Lichterzentren, die von der Schlaflosigkeit der Welt zeugen. Seit 2003 zeigt die Mai 36 Galerie Glen Rubsamen in monografischen Ausstellungen. Sein Werk wird in ganz Europa und Amerika gezeigt.
Text: Axel Jablonski
Öffnungszeiten Di-Fr 11 – 18.30 Uhr, Sa 11 – 16 Uhr
Location:
Mai 36 Galerie
Rämistrassse 37
8001 Zürich
Switzerland