Exhibition

in Basel / Switzerland
17.09.2020 - 26.09.2020 00:00
Heikedine Günther

Projektraum M54 is pleased to present new work by Heikedine Günther. The space is owned by the Swiss artist organization Visarte of which Heikedine Günther has been a member since 2019.

In the beginning of 2020 the world came to a halt due to the Covid-19 pandemic. For many people this resulted in uncertainty and hardship. While several aspects oft he lockdown affected Heikedine Günther as well, she was able to benefit from the situation artistically. According to the artist, these ninety days and nights she spend in her studio in the Swiss alps have been the most productive time of her career and she was able to finish several series of paintings and related monotypes. Some of these works had been in her studio for a longer time but were now finished, others were fully new ideas that came to her in relation to the pandemic. Many of these works are now exhibited for the first time in her solo show at Projektraum M54. This includes the new series “Platonic Bodies”, consisting of ten small scale paintings which relate to the ideal of platonic love. Günther will also show new paintings from her series of ‘Rock Paintings’ in which the core takes the form of a massive shape resembling pre-historic tools. The main work, which the artist finished in the spring of 2020, is her diptych ‘Light & Darkness’ (Core No. 439-440). In these new paintings Günther explores the powerful transitions between light and darkness, orbiting the field of tension between two nuclei. Within the nebulous opposites of black and white these nuclei correspond to he abstraction oft he core, which represents both the essence of life as well as the infinite potential of growth.

Besides these newer works the exhibition will also feature a selection of paintings and monotypes from the last two years of Günther’s artistic practice. The center of the exhibition space is reserved for the kinetic sculpture of core garment ‘Core P-a No. 408’ from 2019. The sculpture consists of a four-meter-hight, slender steel frame with a core dress in its center which is being moved by a hidden mechanism. Within four minutes in a slow upward movement, it spreads all the way to the top, revealing the hand-printed erath pigmented cores in warm Terra Sienna earth tones on a chalk-grey-green ground, only to be lowered back into itself after a short time.

All these works in the show center around Heikedine Günther’s leitmotif of the ‘core’, which has taken many forms and shapes since she started painting it 16 years ago. In 2004, Günther took part in an ‘Active Imagination after C.G. Jung’ and found, in her search for an archetype, her inner core. Ever since this experience, the idea of the core has been central in her art and she has continued developing and researching its different meanings and possibilities. According to her research, the core is a universal symbol, which can be found in any culture or religion. It combines within itself microcosmic and macrocosmic relationships: the core is both represented in every single biological cell of our bodies and is the basic form of every planet of the cosmic system. This universal openness of meaning creates the possibility for the viewer to connect with the core on a multitude of levels.

For her research, Heikedine Günther travels a great deal in order to train herself to see the world properly. Between trips, she returns to her quite studio in the mountains of Switzerland to create. A skilled painter, she develops paintings off of which she takes unique monotypes as individual artworks. She has also worked with sculpture, installations, and textiles.

Opening hours 12 – 6 pm

“90 Tage und Nächte” lautet der geheime Titel der Ausstellung, in der Heikedine Günther ihre neuesten Arbeiten präsentiert. Das Motto bezieht sich auf die Zeitspanne des Lockdowns der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020. Während im 14. Jahrhundert ein 10-tägiger Landaufenthalt als Flucht vor der Pest den Rahmen für die weitschweifenden Erzählungen von Boccaccios Novellensammlung “Dekameron” (eigentlich: Zehn-Tage-Werk) gab, wurden die 90 Tage und Nächte, die die Künstlerin während der ersten Covid-19-Welle in ihrem Atelier in den Schweizer Alpen verbrachte, zum Rahmen einer der produktivsten Phasen in ihrer künstlerischen Biografie.

Seit 2004 setzt sich Heikedine Günther mit dem Thema des “Kerns” auseinander – anlässlich einer “aktiven Imagination” nach C.G. Jung hatte sie im Kern ihren eigenen Archetypen gefunden – ein äusserst ergiebiges und produktives Motiv, das sich durch eine grosse Bedeutungsvielfalt auszeichnet. Wörtlich bezeichnet “Kern” das Innere, steht für den Samen und den Zellkern, und wird im übertragenen Sinn zum Mittelpunkt, zum Zentrum und zur Essenz. In der Natur ist der Kern auf jeder Ebene des Mikro- und des Makrokosmos zu finden, in jeder einzelnen Zelle des menschlichen Körpers genauso wie im Gefüge jeden kosmischen Systems. Als universelles Symbol für Wachstum und unendliche Potentialität findet sich der “Kern” in allen Kulturen und Religionen. Es erstaunt also nicht, dass Heikedine Günthers Arbeiten auf vielen verschiedenen Ebenen gelesen werden können und reich an Bezügen zur europäischen Geistesgeschichte sind.

Als archaisch und zugleich modern anmutende Ovalformen heben sich die Kerne in Heikedine Günthers Werken von einem gleichförmigen Bildhintergrund ab. Die in sich selbst ruhenden Formen, die an die Mandorlen mittelalterlicher Christusbilder erinnern, scheinen von Innen heraus zu pulsieren und strahlen eine subtile und doch entschiedene Farbaura aus, die ihnen einen geheimnisvolllen, fast sakralen Charakter verleiht. Der sichtbare Ausdruck von transformativer Kraft und Potentialität hängt dabei ganz direkt mit dem künstlerischen Schaffensprozess zusammen, der wie nach einer alchemistischen Rezeptur immer gleich abläuft: Günther hinterlegt jeden Kern zunächst mit einem Goldgrund, um nachher bis zu sieben weitere Farbschichten aufzutragen, wobei gerade die zufälligen Effekte der Farbinteraktionen besonders wichtig sind. Die Künstlerin, die ihre Farben aus natürlichen Pigmenten selbst herstellt und sich in Farbigkeit und Auftrag auf die alten Meister bezieht, dokumentiert ihr Vorgehen für jedes Bild minutiös und hält jede Farbschicht sowie das Resultat ihrer Überlagerungen auf der Bildrückseite fest. Doch nicht nur das: Bisweilen werden die temporären Bildzustände auch durch Abzüge des noch nassen Farbauftrags festgehalten. Die durchs Aufdrücken und Abziehen eines dünnen Vlies entstehenden Monotypien werden zu eigenständigen Werke, die den Entstehungsprozess eines Kern-Bildes dokumentieren und zugleich in ihn eingreifen: Der Vliesabzug hinterlässt seinerseits eine Spur auf der Oberfläche des Kerns.

In ihren neuesten Arbeiten öffnet sich Günthers Auseinandersetzung mit dem Kern auf persönliche Erfahrungen und das aktuelle Weltgeschehen und erreicht damit eine neue Tiefe. So reflektieren etwa die Werkgruppen “Platonic Bodies” und “Connected” die Veränderung der zwischenmenschlichen Beziehungen während der Corona-Pandemie. Die Serie “Platonic Bodies” besteht aus zehn kleinformatigen Werken, die anhand des Kern-Motivs die Bedingungen von Ganzheitlichkeit und Erfüllung untersuchen und sich dabei auf Platos Überlegungen zu Liebe ebenso beziehen wie auf geometrischen Proportionsstudien des Naturphilosophen Viktor Schauberger. In “Connected” transponiert Günther die Erfahrung physischer Distanz in ihre zwischen Abstraktion und Naturformen oszillierende Bildsprache und zeigt sieben Kernpaare in verschiedenen Anziehungs- und Verschmelzungszuständen. In der “Rock”-Serie wird die Kern-Form schliesslich zum Stein und verkehrt die symbolische Bedeutung von Potentialität und Wachstum in ihr Gegenteil: Der Stein steht für Verfestigung und Dauerhaftigkeit und ist gerade deswegen in der Menschheitsgeschichte immer wieder als göttliches Zeichen gelesen worden.

Im Zentrum von “90 Tage und Nächte” steht das Diptychon “Light & Darkness”, das dem Übergang von Licht und Dunkelheit zwischen zwei kreisrunden Kernen nachspürt. Obschon der Verlauf von Weiss zu Schwarz auf den ersten Blick dominiert, beruht das Werk auf einer minutiösen Farbstudie in den tieferliegenden Farbschichten und zeigt die Pole jeder Dualität als sich gegenseitig bedingende, verbundene Elemente eines universellen Ganzen.

Öffnungszeiten 12 – 18 Uhr

www.heikedineguenther.com
www.visarte-basel.ch

Location:
Projektraum M54
Mörsbergerstrasse 54
4057 Basel
Switzerland

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