Exhibition
in Schaffhausen / Switzerland
Jürg Stäuble – Ecken und Kanten
Jürg Stäuble (geboren 1948 in Wohlen AG) befasst sich seit den 1970er Jahren mit Fragestellungen, welche sich mit Eigenschaften und der Wahrnehmung von Raum auseinandersetzen.
Er hat für den Nordraum 3 installative Arbeiten geschaffen. 2 davon breiten sich auf dem Boden, bzw. der Boden-Wand Kante entlang aus. Sie lenken den Fokus weg von der massiven Trägerkonstruktion an der Decke.
“Eckstück, horizontal”, 2022, entwickelt sich aus der Raum-Ecke heraus, den beiden Bodenkanten entlang. Die dreieckigen Winkel-Elemente aus Aluminium verbinden sich zu einem zickzack-förmigen Fries. An den Nahtstellen entstehen komplex abgewinkelte Ecken und Kanten.
Zentral im Raum liegen mehrere “Faltungen”, 2022. Sie sind aus schmalen, rechteckigen, oder aus Segmenten ringförmiger Bänder entwickelt. Mittels kreisförmiger Schnitte werden die Flächen in den Raum gefaltet und bilden dabei seltsame, konkave und konvexe Flächen und Volumen.
Die dritte Arbeit “Horizont, 3 Fluchtpunkte”, 2022, bespielt die lange Westwand. 11 filigrane Metallrohre sind entlang einer imaginären Horizontlinie angeordnet und bilden eine Art “Landschaft”. Position und Ausrichtung der Stäbe erzeugen ein labiles Gleichgewicht.
Kilian Rüthemann – High Low
Kilian Rüthemann (geboren 1979 in Bütschwil, St. Gallen) fertigt Skulpturen aus vermeintlich einfachen Materialien wie Salz, Zucker, Bitumen, Zement oder Holz, die mit der sie tragenden Umgebung interagieren. Er benutzt Wände und Böden eines Ausstellungsraumes, die Treppen, Fenster, Säulen oder die Bäume eines Waldes, in dem die Ausstellung stattfindet. So schafft er architektonische Interventionen, welche die Grenzen der verwendeten Materialien und Strukturen ausloten und so deren Eigenschaften und inhärente Logik offenlegen.
Aktuell beschäftigt sich Rüthemann mit fotografischen Dokumenten ausserterrestrischer Aktionen und Silikon-Objekten als skulpturale Setzungen.
Vincenzo Baviera – Erdbahn
Vincenzo Baviera (1945 geboren in Zürich) interessiert sich dafür, wie es wäre, wenn es den Menschen gelänge, auf dieser Erde rücksichtsvoll und befriedet zu leben. Zurzeit sind das Utopien. Mit seinem Werk versucht er, diesen Gedanken eine Form zu geben, die zum Beispiel einen Neubeginn bedeuten kon̈nten.
Dass wir im Universum kontinuierlich und zyklisch den Gesetzen der Physik folgen, ist für ihn evident; von Astrophysik ist er sein langem fasziniert. Bilder aus dem Weltall, die uns das Hubble Teleskop zur Erde übermittelt, erstaunen und inspirieren ihn. Das zeigt sich deutlich in seinem Werkzyklus “Sonnengang”.
“Eppur si muove” — “und sie bewegt sich doch” – der Satz von Galileo Galilei bekommt heute wieder grosse Aktualität. Die Installation “Erdbahn” soll daran erinnern, dass wir nur diese einzige Welt haben, zu der wir Sorge tragen sollten.
Wichtig sind auch die Bewegungsmomente in Bavieras Werk. Manchmal sind es feine Vibrationen, die seismographisch auf die Bewegungen der Ausstellungsbesucher*innen reagieren, wie die in der Ausstellung hägende Arbeit aus dem Zyklus “Sensor. “Ein andermal sind Teile von mehreren hundert Kilogramm in einer Balance gelagert, die man mühelos bewegen kann, wie seine Arbeiten aus dem Zyklus “Pendel”, Baviera beobachtet und kontrolliert die Bewegung bis zu ihrem Ende. Oft ist den Arbeiten ein kaum wahrnehmbares Auspendeln eigen.
Vincenzo Baviera zieht es vor, wenn nicht von Betrachter*innen seiner Kunst, sondern von Benutzer*innen die Rede ist. So wünscht er sich bei der Installation “Erdgang,” dass Bewegung, Veränderung und Stillstand wahrgenommen werden.
Öffnungszeiten Do 18 – 20 Uhr, Fr 16 – 18 Uhr, Sa/So 12 – 16 Uhr
Ausstellungsdauer 28.05. – 17.07.2022
www.vebikus-kunsthalle-schaffhausen.ch
Location:
Vebikus Kunsthalle Schaffhausen
Baumgartenstrasse 19
8200 Schaffhausen
Switzerland