Exhibition

in Zürich / Switzerland
31.08.2018 - 20.10.2018 00:00
Jürgen Drescher - Kill Grill

Mai 36 Galerie is delighted to present the exhibition “Kill Grill” by German artist Jürgen Drescher. His fifth solo show in the gallery space shows new works by the artist, which deals with the complex and important topic of vegetarianism.

“Our devastating impact is due to our sheer numbers” (JD)

Given the world’s explosive population growth, a radical reduction in our consumption of animal products is an effective way, and indeed perhaps the only way, of alleviating our impact on the planet. (1) The fatal logic of mass animal husbandry is this: it takes sixteen thousand liters of water to produce just one kilo of meat and five kilos of animal fodder to produce just one kilo of pork, while each kilo of beef we produce results in the release of some 13.3 kilos of CO2. (2)

Yet even the supposedly progressive thinkers of the art world love to flock to wherever there’s a juicy steak or “Zürcher Geschnetzeltes”. Ironically, meat represents indulging in pleasure, while avoiding it implies the opposite. Yet it should be quite easy to recognize the absurdity and rigidity of our own actions and to change our own dyed-in-the-wool routines by trying something new. Is it possible to tackle this conundrum with humor – starting with our own attitudes and eating habits?

The message that Jürgen Drescher conveys in his latest works is as uncomfortable as it is deliberately provocative. He uses puns and rhymes, pathos and sarcasm, to get that message across: “Kill Grill”, “Meat with your documenta curator”, “I survived the withdrawal of meat”, “Tier tear”… even the controversially outspoken Brigitte Bardot crops up. In her own words, “I gave my youth and beauty to men, but I give my wisdom and experience to animals”.

Although, at first glance, the text images may appear to be a new departure in this artist’s oeuvre, Jürgen Drescher has always, even in his earlier sculptures, addressed the vicious circle of overpopulation and our exploitation of resources – and, with that, the absurdly excessive urge of the human species to produce, consume and reproduce. Whereas provocation used to be more about highlighting media anachronisms through the creation of realistic animal sculptures, Drescher has turned instead to an in-your-face and thoroughly humorous approach that lays bare the paradox of how we consistently act against our very own interests.

Drescher now incorporates the ideas that have always underpinned his oeuvre, in the form of notes and drawings, directly into the works themselves – in all their spontaneity and sketchiness, but blown up to monumental proportions. These inconvenient truths are seductively packaged in a series of aesthetically pleasing ways and produced in series, in which the handwritten notes are scanned, variously filtered and hugely enlarged onto cotton fabric spanned on stretchers. Acrylic paints and inks are stenciled onto the fabric through nozzles normally used for spraying pesticides, while surface effects are created by polymer plaster.

“Tiere teilen” (Sharing Animals) – as long as they still exist. And then what? With his catchy images, Jürgen Drescher wants to make us more open to the world around us. Generating empathy with animals – which we are too – that we have, to a great extent, either extinguished or industrialized. Only 3% of terrestrial vertebrates today live in the wild. The rest are 65 % farm animals and 32% humans. (3)

Text: Eva Scharrer

“The observer needs bait to bite on. In order to be sensitized to pain and pleasure, and to come into direct contact with reality”. (JD)

Jürgen Drescher (born 1955 in Karlsruhe) lives and works in Berlin.

1) See also: “Avoiding meat and dairy is‚ single biggest way’ to reduce your impact on Earth”, The Guardian, 31.5.2018.
2) https://www.greenpeace.de/themen/landwirtschaft/fleisch-um-jeden-preis
3) https://wildbeimwild.com/wp-content/uploads/2015/08/eating-our-future_english_tcm46-28198.pdf

Gallery hours Tues-Fri 11 am – 6:30 pm, Sat 11 am – 4 pm

Die Mai 36 Galerie freut sich, in der Ausstellung “Kill Grill” Werke des deutschen Künstlers Jürgen Drescher zu präsentieren. Seine fünfte Einzelausstellung in den Galerieräumen zeigt neue Arbeiten des Künstlers, die sich mit dem komplexen und wichtigen Thema Vegetarismus auseinandersetzen.

“Der vernichtende Einfluss von uns ist, wie viele wir sind”. (JD)

Angesichts der explosionsartig steigenden Zahl von Menschen auf dem Planeten ist die radikale Reduktion des Konsums von tierischen Produkten ein wirksamer Weg, vielleicht der einzige, um unseren vernichtenden Einfluss auf die Erde zu reduzieren. (1) Die fatale Logik der Massentierhaltung: Für die Produktion eines Kilo Fleisch werden 16’000 Liter Wasser benötigt, auf ein Kilo Schweinefleisch kommen fünf Kilo Viehfutter, und pro Kilo Rindfleisch werden umgerechnet 13,3 Kilo CO2 freigesetzt. (2)

Doch der sich selbst so progressiv gebende Kunstbetrieb geht nach der Vernissage immer noch am liebsten dahin, wo es Wiener Schnitzel oder Zürcher Geschnetzeltes gibt. Fleisch steht – paradoxerweise – für Lust, der Verzicht darauf für das Gegenteil. Dabei sollte es doch gerade hier eine leichte Übung sein, die Absurdität und gleichzeitige Unbeweglichkeit unseres Handels zu erkennen, eingefleischte Gewohnheiten spielerisch aufzubrechen und etwas Neues auszuprobieren. Ist es möglich, dem Dilemma auch mit Humor zu begegnen und eine experimentelle Gerechtigkeit zu erproben, in dem man bei der eigenen Haltung und den eigenen Essgewohnheiten ansetzt?

Die Message, die Jürgen Drescher auf seinen neuesten Bildern rüberbringt, ist unbequem und damit bewusst unpopulär. Sie bedient sich Wortspielen und Reimen, die von lakonisch bis pathetisch oder sarkastisch reichen, dabei aber gänzlich unironisch gemeint sind: “Kill Grill”, “Meat with your documenta curator”, “I survived the withdrawal of meat”, “Tier tear”… Auch Brigitte Bardot tritt auf, die ihre Popularität als radikale Tierschützerin (und Nationalistin) verspielte. Von ihr stammt der Satz: “Meine Jugend und meine Schönheit schenkte ich den Menschen. Jetzt widme ich meine Weisheit und meine Erfahrung den Tieren.”

Auf den ersten Blick stellen die Schriftbilder einen Bruch im Werk des Künstlers dar. Dabei hat sich Jürgen Drescher auch in seiner skulpturalen Arbeit immer schon mit dem fatalen Kreislauf von Überpopulation und Ressourcenerschließung befasst, mit dem ins Absurde ausufernden Drang der menschlichen Spezies zu produzieren, zu konsumieren und zu reproduzieren. Lag die Provokation früher eher im medialen Anachronismus, etwa realistische Tierskulpturen zu produzieren, so liegt er hier in der unverhohlenen und zugleich humorvollen Anklage – beziehungsweise darin, das Paradox aufzuzeigen, gegen die eigenen ökologischen Interessen zu handeln.

Drescher bringt die Gedanken, die seine Arbeit immer schon als Notizen und Zeichnungen begleitet haben, nun direkt in das Werk hinein – in ihrer spontan hingeworfenen Skizzenhaftigkeit, aber ins beinah Monumentale aufgeblasen. Die unbequemen Inhalte werden in Serie mit einem ästhetischen Make-up verführerisch verpackt, wobei die handschriftlichen Notizen gescannt, mittels verschiedener Filter bearbeitet und stark vergrößert auf mit Baumwollgewebe bespannte Keilrahmen übertragen werden. Acrylfarbe oder Tusche werden unter Verwendung von Schablonen mit Spritzen, die eigentlich zur Schädlingsbekämpfung verwendet werden appliziert, Effekte durch Polymergips plastisch herausgearbeitet.

“Tiere teilen” – so lange es sie noch gibt. Und dann? Mit seinen catchy Bildern will Jürgen Drescher den Betrachter weltempfindlich machen. Mitgefühl mit dem Tier erzeugen – das wir ja auch selbst sind –, das wir unseren trivialen Bedürfnissen zufolge großenteils entweder ausrotten oder aber industrialisiert haben. Nur noch 3% der lebenden Landwirbeltiere sind Wildtiere. Der Rest besteht zu 65% aus Nutztieren und zu 32% aus Menschen. (3)

Text: Eva Scharrer

“Der Betrachter braucht den Köder, um ihn zu schlucken. Um schmerz- und lustempfindlich zu werden und über das in den direkten Kontakt mit der Realität zu kommen”. (JD)

Jürgen Drescher wurde 1955 in Karlsruhe geboren, lebt und arbeitet in Berlin.

1) Siehe hierzu etwa: “Avoiding meat and dairy is‚ single biggest way’ to reduce your impact on Earth”, The Guardian, 31.5.2018
2) https://www.greenpeace.de/themen/landwirtschaft/fleisch-um-jeden-preis
3) https://wildbeimwild.com/wp-content/uploads/2015/08/eating-our-future_english_tcm46-28198.pdf

Öffnungszeiten Di-Fr 11 – 18.30 Uhr, Sa 11 – 16 Uhr

www.mai36.com

Location:
Mai 36 Galerie
Rämistrassse 37
8001 Zürich
Switzerland

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