Exhibition
in Kreuzlingen / Switzerland
Der Konstanzer Bischof Ulrich I. gründete 1125 außerhalb der Stadtmauern ein Kloster, das er den Regeln des heiligen Augustinus unterstellte. Er integrierte darin auch ein Armen-Hospiz, das der heilige Bischof Konrad um 950 gestiftet hatte. Ein von Konrad geschenkter Kreuzpartikel, damals Crucelin genannt, befindet sich heute im Kreuz beim Hochaltar und gab dem Kloster den Namen Kreuzlingen. Kirchenpatrone sind die Augsburger Heiligen Ulrich und Afra.
Eine nicht unerhebliche Einnahmequelle in allen Wallfahrtsorten dieser Welt ist der Vertrieb von Devotionalien. In Lourdes, Einsiedeln, Rom und Tschenstochau gibt es unzählige Kioske und fliegende Händler, die ihr Geschäft mit der Heiligkeit des jeweiligen Ortes und der heilenden Kraft der direkten Anschauung eines auratischen Objekts machen. Die Kopien – Skulpturen und Bilder von zweifelhafter künstlerischer Qualität – sind zum einen simples Souvenir, ein Andenken an den Besuch in einer bedeutsamen Stätte, zum anderen sollen sie den gläubigen Käufern aber auch ein wenig von der Aura des originalen Objekts vermitteln. Marlies Pekarek ist von diesen Objekten und Orten fasziniert. Aus einer familiären Tradition der Herstellung von Seifen begann sie selbst derlei Figuren aus Seife zu gießen. So können diese Objekte nicht nur zur seelischen Reinigung, sondern auch für den tatsächlichen Akt der Waschung verwendet werden. Mit ihrem “Klosterladen” baut sie in einer ironischen Installation genau so eine Devotionalienhandlung nach, in der sich Pekareks Abbilder der “Jungfrau Maria mit ihrem Kind” oder der “Gottesmutter” erstehen lassen.
Ein Projekt im Rahmen “Meeting Point”, in Zusammenarbeit Kunstverein Konstanz, kuratiert von Axel Lapp.
Öffnungszeiten Fr 15 – 20 Uhr, Sa/So 13 – 17 Uhr
www.kunstraum-kreuzlingen.ch
www.pekarek.ch
www.likeyou.com/marliespekarek
meetingpoint-2015.eu
Location:
Klosterladen Hl Kreuz
Hauptstrasse 11
8280 Kreuzlingen
Switzerland