Exhibition

in Biel/Bienne / Switzerland
05.07.2015 - 22.11.2015 14:00 - 18:00
Martin Ziegelmüller

Martin Ziegelmüller (b. 1935 in Graben near Herzogenbuchsee, lives in Vinelz) has been one of the most important and influential artists of the region and beyond since the 1970s. He is as well known for his printmaking as for his oil paintings and watercolours. This exhibition is dedicated to two cycles of etchings which reveal his apocalyptic and often witty visions of the relationship between humans and nature. Juxtaposed with the cycle “Rauch der Hexenfeuer”, 1990-1996, which Ziegelmüller donated to the Kunsthaus-Collection CentrePasquArt Foundation, is the “male” counterpart, “Teilchenbeschleuniger”, 2013-2014. “Rauch der Hexenfeuer” teems with executioners and both genuine and fake witches. However, the cycle also shows violent storms, mysterious moonlit nights and magical landscapes. Black, wild images alternate with calm, almost lyrical scenes. In contrast, the “Teilchenbeschleuniger” pursues the questions of space and time, theories of physics, digitalisation and speed. Here, the entire view of the world is dissolved in rushing and whirling particles and is an attempt to make visible the invisible.

Printmaking, in particular etching, has an important place in Ziegelmüller’s oeuvre. He regards the medium as an outlet for “releasing the excess pressure of ideas which would otherwise affect my painting… The fact that over time I’ve also developed a black sense of humour has been positive for my printmaking. It’s a way of achieving the necessary distance. Creating fables in printmaking is enriching; in painting humour is often a burden.” In order that the immediacy of drawing is not lost, he works directly on the copper plate grounded with a black asphalt varnish. Technically as well as thematically Ziegelmüller combines in the “Teilchenbeschleuniger” cycle the knowledge that he has acquired over decades. In the process he deliberately works with mistakes as a creative impulse through which he can experiment with further ideas.

The groups of work “Rauch der Hexenfeuer” and “Teilchenbeschleuniger” consist of eleven respectively eight cycles. Although the two cycles are 20 years apart, their juxtaposition makes clear, on the one hand, the development in Ziegelmüller’s work and, on the other, themes – for example, the landscape, animals and apocalyptic scenes – which the artist has been investigating continually since his earliest works. “Rauch der Hexenfeuer” was triggered by the atrocities during the war in Yugoslavia, which for Ziegelmüller exhibited a marked similarity to the witch trials in the Middle Ages. This specific situation is only indirectly apparent in the prints of “Rauch der Hexenfeuer”. These show, however, a broad spectrum of figures, a large cosmos of human emotions and various perspectives on our dealings with each other. In “Rauch der Hexenfeuer” the artist aimed to make visible the things that we cannot or do not wish to see, including emotions such as greed, hate or fear.

Inspired by CERN, the “Teilchenbeschleuniger” presents physicists in their laboratories surrounded by equipment, however, like “Rauch der Hexenfeuer”, the series is also a metaphor for much more. In Martin Ziegelmüller’s words the cycle is about “…things we know but can’t see. We know that the atom exists, but nobody has ever seen one. That has a big influence on us, for we know that the world is actually quite different to how we see it.” Evolution is presented in abstract form, via movement, light and dark. It is also via the comparison between the romantic and ancient landscape and very contemporary cities that the artist connects our past with a possible future. This layering of past, present and future is also visualised in the last cycle in the depiction of a crystal crevice. The crystal not only makes visible the thoughts of the physicists in CERN but in the last sheets of “Teilchenbeschleuniger” resounds like an echo of “Rauch der Hexenfeuer”. The similarities between the two cycles are particularly apparent in the following statement by Martin Ziegelmüller: “With these last two crystal crevices I knew that I had to achieve something that was begun in the “Hexenzyklus” but was never fully brought to bear. One can see caves, vaginas, ominous things….”

With the generous support of the Foundation Kunsthaus-Sammlung CentrePasquArt (Alice Meier Fonds).

Publication accompanying the exhibition: On the occasion of the exhibition will be released which has been generously supported by Heinz Trösch.

Curator of the exhibition: Felicity Lunn, Director Kunsthaus CentrePasquArt Biel Bienne

Opening hours Tues-Fri 2 – 6 pm, Sat/Sun 11 am – 6 pm

Martin Ziegelmüller (*1935, Graben bei Herzogenbuchsee, lebt in Vinelz) gehört seit den 1970er-Jahren zu den wichtigen und einflussreichen Künstlern der Region und weit über diese hinaus. Er ist für sein druckgrafisches Werk ebenso bekannt wie für seine Ölgemälde und Aquarelle. Diese Ausstellung ist zwei Radierungszyklen gewidmet, die seine apokalyptischen, zuweilen witzigen Visionen des Verhältnisses zwischen Mensch und Natur offenbaren. Dem Zyklus “Rauch der Hexenfeuer”, 1990 – 1996, den Ziegelmüller der Stiftung Kunsthaus-Sammlung CentrePasquArt geschenkt hat, wird das “männliche” Pendant “Teilchenbeschleuniger”, 2013 – 2014 gegenüber-gestellt. Im “Rauch der Hexenfeuer” wimmelt es von Henkern und echten wie unechten Hexen. Der Zyklus zeigt aber auch gewaltige Unwetter, unheimliche Mondnächte und verzauberte Landschaften. Schwarze, wilde Bilder wechseln sich ab mit stillen, fast lyrischen. Der “Teilchenbeschleuniger” dagegen geht den Fragen von Raum und Zeit nach, den physikalischen Theorien, der Digitalisierung, der Beschleunigung. Das ganze Weltbild wird hier in rasend-rotierende Teilchen aufgelöst und ist der Versuch, das nicht Sichtbare sichtbar zu machen.

Die Druckgrafik, vorwiegend die Radierung, geniesst im Œuvre Ziegelmüllers einen wichtigen Stellenwert. Er betrachtet das Medium als ein Ventil, um “den Überdruck von Ideen abzulassen, der sonst meine Malerei stören würde. (…) Dass ich im Laufe der Zeit auch schwarzen Humor entwickelt habe, kommt meiner Druckgrafik entgegen. So gewinnt man die nötige Distanz. Das Fabulieren ist in der Druckgrafik eine Bereicherung; in der Malerei ist Humor oft eine Last.” Damit die Unmittelbarkeit der Zeichnung nicht verloren geht, arbeitet er direkt auf der mit schwarzem Asphaltlack grundierten Kupferplatte. Technisch sowie thematisch verbindet er im “Teilchenbeschleuniger”-Zyklus die Kenntnisse, die er sich über Jahrzehnte angeeignet hat. Er verwendet dabei bewusst Fehler als kreativen Anstoss, wodurch er mit weiteren Ideen experimentieren kann.

Die Werkgruppen “Rauch der Hexenfeuer” und “Teilchenbeschleuniger” bestehen aus elf beziehungsweise acht Zyklen. Obschon zwanzig Jahre zwischen den beiden Zyklen liegen, ist in der Gegenüberstellung der beiden Arbeiten eine Entwicklung zu sehen. Zudem werden darin Themen verarbeitet – beispielsweise die Landschaft, Tiere und apokalyptische Szenen -, die Ziegelmüller seit seinen frühesten Bildern immer wieder untersucht hat. “Rauch der Hexenfeuer” wurde durch die Gräueltaten während des Jugoslawienkrieges ausgelöst, die für Ziegelmüller eine grosse Ähnlichkeit mit den Hexenprozessen des Mittelalters aufweisen. Diese spezifische Situation ist jedenfalls nur indirekt in den Druckgrafiken des “Rauch der Hexenfeuer” vorzufinden. Sie zeigen jedoch ein grosses Spektrum von Figuren, einen umfangreichen Kosmos der menschlichen Gefühle und verschiedene Perspektiven unseres Umgangs miteinander. Im “Rauch der Hexenfeuer” vermag der Künstler Dinge sichtbar zu machen, die man gar nicht sehen kann oder will, darunter Emotionen wie Gier, Hass oder Angst.

Vom CERN inspiriert, stellt der “Teilchenbeschleuniger” zwar Physiker umgeben von Geräten in ihren Labors dar, die Werkgruppe ist jedoch wie “Rauch der Hexenfeuer” auch eine Metapher für vieles mehr. In den Worten Martin Ziegelmüllers thematisiert der Zyklus “Dinge, die wir wissen, aber nicht sehen. Wir wissen, dass es das Atom gibt, aber es hat ja noch niemand ein Atom gesehen. Das hat einen grossen Einfluss auf uns, denn wir wissen, dass die Welt eigentlich ganz anders ist, als wir sie sehen.” Die Evolution wird auf eine abstrakte Art und Weise dargestellt, über Bewegung, Licht und Dunkelheit. Auch durch die Gegenüberstellung der romantischen und uralten Landschaft und sehr zeitgenössischen Städten verbindet der Künstler unsere Vergangenheit mit einer möglichen Zukunft. Diese Überlagerung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wird auch im letzten Zyklus in der Darstellung einer Kristallkluft visualisiert. Der Kristall macht nicht nur die Gedanken der Physiker im CERN sichtbar, sondern er hallt wie ein Echo des “Rauch der Hexenfeuer” in den letzten Blättern des “Teilchenbeschleuniger”-Zyklus wieder. Die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Zyklen werden vornehmlich in folgender Aussage Ziegelmüllers gegenwärtig: “Bei diesen letzten zwei Kristallklüften wusste ich, dass ich etwas erreichen musste, was im Hexenzyklus angefangen hat, aber nie voll zum Tragen kam. Da sieht man Höhlen, Vaginen, Bedrohliches … ”

Mit der freundlichen Unterstützung der Stiftung Kunsthaus-Sammlung CentrePasquArt (Alice Meier Fonds).

Publikation zur Ausstellung: Anlässlich der Ausstellung erscheint eine Publikation, die grosszügig von Heinz Trösch gefördert wird.

Kuratorin der Ausstellung: Felicity Lunn, Direktorin Kunsthaus CentrePasquArt Biel Bienne

Öffnungszeiten Di-Fr 14 – 18 Uhr, Sa/So 11 – 18 Uhr

www.pasquart.ch

Location:
Kunsthaus Centre d’art Pasquart
Seevorstadt 71 Faubourg du Lac
2502 Biel/Bienne
Switzerland

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