Exhibition

in Aarau / Switzerland
14.04.2018 - 13.05.2018 00:00
Nicola Genovese - I was shaking and it was fine

Fokus von Nicola Genoveses Ausstellung im Kunstraum Aarau “I was shaking and it was fine” ist die Diskrepanz männlicher Verhaltensmuster. Mit seinen Skulpturen, Videoarbeiten und Performances erörtert Genovese hypermaskuline Ausprägungsformen sowie deren einhergehende Fragilität und erweitert so den aktuellen geschlechter-gesellschaftlichen Diskurs um einen weiteren Standpunkt; den männlichen.

Die bisherigen Emanzipationswellen, die eine geschlechtliche Gleichstellung anstrebten, haben das sozial geprägte Bild von Männlichkeit kaum beeinflusst: emotionale Selbstkontrolle, kompetitives Auftreten, Risikobereitschaft und Dominanz zählen noch heute zu den Eigenschaften, die uns als typisch männlich nahegelegt werden. Das globale Bild des kämpferischen Helden, das weniger einer biologischen Tatsache als einer kulturellen Vorstellung entspringt, stellt gleichwohl für den ‘Mann’ einen stetigen Druck dar und kann im Zusammenhang mit dem Verlust der männlichen Vormachtstellung zwangsläufig zu mehr oder weniger aggressiven Ausprägungen führen, die sich im Alltag und Berufsleben manifestieren: harte Geschäftsverhandlungen, riskante Börsengeschäfte und ungleiche Machtverhältnisse in Partnerschaften sind Teil dieser Frustration.

Gleichzeitig rollt die gegenwärtig unter dem Hashtag #MeToo geführte Diskussion in den Social Medias die Geschlechterfrage auf virale Weise wieder auf. Die Zahl öffentlich geteilter Erfahrungen sexueller Diskriminierung und Machtmissbräuchen wächst, das männliche Bild gerät indes ins Wanken.

Der Ursprung dieser sozial-geschlechtlichen Kontroverse wird in der Ausstellung im Antagonismus des Mannes identifiziert. Ein Perspektivenwechsel, der als unabdingbare Folge eines in Krise geratenen geschlechtlichen Paradigmas zu verstehen ist; denn in der vehementen Entsagung von sogenannten femininen Merkmalen wie Sensibilität, Nachgiebigkeit, und Warmherzigkeit entpuppt sich die angebliche Stärke hypermaskulin geprägter Individuen als fragil. Für den Künstler Genovese ist in diesem emanzipatorischen Geschlechterdiskurs nur noch die Dekonstruktion des patriarchal-kulturellen Systems und dessen Männlichkeitsvorstellung ein denkbarer Weg. Doch wie kann die dabei entstandene Leere überwunden werden?

Während in der Ausstellung “I was shaking and I was fine” der Kontrast von weichen und harten Materialien sinnbildlich von diesem konfliktgeladenen Antagonismus männlicher Rollenbilder erzählt, behauptet der Künstler im Gegensatz zu Sigmund Freud, dass “die Anatomie [nicht] Schicksal ist“.

Öffnungszeiten Do 18 – 20 Uhr, Fr 17 – 19 Uhr, Sa/So 13 – 16 Uhr

www.kunstraumaarau.ch
www.nicolagenovese.org

Location:
Kunstraum Aarau
Ochsengässli 7
5000 Aarau
Switzerland

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