Exhibition
in Kreuzlingen / Switzerland
- © Nikola Irmer
- © Nikola Irmer
- © Nikola Irmer
- © Nikola Irmer
Die Berliner Künstlerin Nikola Irmer hat sich in ihrer Malerei der jüngsten Zeit vor allem der Präsentation von Tierpräparaten in naturhistorischen Sammlungsräumen gewidmet. Das Thema nimmt damit Bezug zum aktuellen Forschungsdiskurs des “Animal Turn” auf, in dem tierethische, ökologische, aber auch wissenschaftshistorische Aspekte des Mensch-Tier-Verhältnisses – Stichwort “Der Mensch als das andere Tier” – untersucht werden. Die Werke von Nikola Irmer zeigen ausgestellte tote Körper, die zugleich lebendig wirken. Die Besucher erhalten das Gefühl, dass das Faultier zufrieden lächelt oder die Vogelarmee im Glasschrank nur auf die Öffnung der Tür wartet, um davon zu fliegen. Auf diese Weise können Ästhetik und wissenschaftliche Taxidermie, Mensch und Tier, Natur und Kunst nebeneinander stehen und miteinander in Bezug gesetzt werden.
Neben den malerischen und graphischen Arbeiten von Nikola Irmer im Ausstellungsraum wird ein weiterer Ausstellungsteil als zeitgenössische Wunderkammer gestaltet. Wunderkammern stellen das historische Fundament unserer heutigen Sammlungsgeschichte und Ausstellungskultur dar: Früher verfolgten Kuriositätenkabinette eine Wissensvermittlung auf ästhetischer, kultureller aber auch naturwissenschaftlicher Ebene. In bewusster Spannung zwischen den beiden Polen geht es in der Ausstellung “Animalerisch” um die adäquate Schau der Bilder Nikola Irmers und zugleich um eine Reflexion über ihre Präsentations- und Rezeptionsbedingungen.
In einem auf zwei Semester angelegten Seminar haben Studierende der Universität Konstanz (Studiengang Literatur-Kunst-Medien; Prof. Dr. Karin Leonhard) zusammen mit der Schweizer Kuratorin Sibylle Omlin ein Vermittlungskonzept entwickelt, das im Juli 2017 im Kunstraum Kreuzlingen realisiert werden soll.
Öffnungszeiten Fr 15 – 20 Uhr, Sa/So 13 – 17 Uhr
Location:
Kunstraum Kreuzlingen
Bodanstrasse 7a
8280 Kreuzlingen
Switzerland