Exhibition
in Brugg / Switzerland
Die Stadtbibliothek Brugg wird das Erd- und das erste Obergeschoss Ende 2022 verlassen. Die frei gewordenen Räume stehen dem Zimmermannhaus Kunst & Musik für eine dreijährige Zwischennutzung zur Verfügung. Zum Auftakt dieser Etappe beziehen Petra Njezic (*1989 in Wetzikon, lebt und arbeitet in Aarau) und Davina Andrea Deplazes (*1999 in der Surselva GR, wohnt und arbeitet in Luzern) das Haus. In einer 8-wöchigen Residenz entwickeln sie Interventionen, ermöglichen Einblicke in ihr Schaffen und geben ihrem künstlerischen Wirken Raum, bevor die Ausstellung “Mansarde & Souterrain” vom Erdgeschoss bis ins Dach zeigt, was ihr Aufenthalt ermöglicht hat.
Petra Njezic als Malerin sowie Davina Andrea Deplazes mit Skulptur, Installation, Klang- und Videokunst sind in ihrer Arbeit ganz mit der Frage nach der Qualität und Wahrnehmung von Raum beschäftigt. Njezics auf den ersten Blick flächige Malerei gewinnt bei längerem Hinsehen an Tiefe, lässt Umrisse und Schatten erahnen. Deplazes’ mit verschiedenen Medien und Materialien gestaltete Räume sind angelegt auf Stimmungen, die das Verhältnis zwischen Innen und Aussen, Mensch und Behausung ausleuchten. Auch wenn die beiden Künstlerinnen den Raum aufteilen: Austausch, Zusammenarbeit, offene Türen sind Teil von “Mansarde & Souterrain”.
Petra Njezic (*1989 in Wetzikon, lebt und arbeitet in Aarau) nutzt den unmittelbaren Charakter von Malerei, um ganz grundsätzlich über Raum nachzudenken. Die Illusion von Tiefe im Bild sucht den Kontakt zur umgebenden Architektur, es berühren sich Bild, Raum und Illusion. Unter dem Titel “Raumgebungen” stellt die Künstlerin mit flächigen Kompositionen Schlüsselfragen an unsere Wahrnehmung: Wo haben wir es mit einer Aufsicht, wo mit einem Blick in die Tiefe zu tun? Lotsen uns Njezics Werke an einen anderen Ort oder erzählen sie etwas übers Hier und Jetzt? Und überhaupt: trifft der Begriff der Abstraktion zu auf die grossflächigen Gesten? Zeigen sie Schatten oder vergrösserte Details einer Wirklichkeit, in der wir Übersicht sowieso verloren haben? Auf den ersten Blick flache, plakative Auslegeordnungen gewinnen im längeren Hinsehen an Tiefe, halten einen Zustand zwischen Stehen, Liegen und Fliegen: etwas Schwebendes stellt sich ein und streut seine Wirkung ins Atelier, in den Ausstellungsraum.
Davina Andrea Deplazes (*1999 in der Surselva GR, wohnt und arbeitet in Luzern) setzt sich multimedial mit der Wechselwirkung zwischen Mensch, Objekt und Raum auseinander. Ihre Erfahrung teilt sie in Form von installativen, atmosphärischen Settings. Nachdem sie sich zunächst den musikalischen Ausdrucksformen gewidmet hatte, folgte sie dem Bedürfnis, ganze Räume zu gestalten und auch akustisch in Schwingung zu versetzen. Parallel zu ihrer künstlerischen Praxis studiert sie an der Hochschule Luzern Design & Kunst Spatial Design. Dabei kennzeichnet das Kombinieren und Überschreiten von medialen Grenzen ihren noch jungen künstlerischen Weg. Deplazes’ begehbare Installationen und Räume bestehen aus Skulpturen, Reliefs, Projektionen oder Sound. Sie sind erlebbar als Stimmungsräume, in deren Zentrum das Publikum sich selbst, Ein- und Ausgrenzungen anders erfahren kann.
Die Residenz und Ausstellung “Mansarde & Souterrain” wird freundlich unterstützt von: Migros Kulturprozent, Guggenheim-Stiftung, Niarchos Stiftung für junge Künstler, Ernst Wildi-Rohr Stiftung, Ruth und Edith Suter Stiftung, Godi Hertig Stiftung, GiuRu, Boner Stiftung für Kunst & Kultur, Kulturförderung Graubünden.
Öffnungszeiten Mi-Fr 14.30 – 18 Uhr, Sa/So 11 – 16 Uhr
Ausstellungsdauer 26.02. – 16.04.2023
Location:
Zimmermannhaus Brugg / Kunst & Musik
Vorstadt 19
5200 Brugg
Switzerland