Exhibition
in Brugg / Switzerland
- © Petra Soder
- © Roman Sonderegger
Dem Alltag entnommene und im Moment aufgefundene Farben und Formen bestimmen die Arbeiten von Petra Soder. Die Farben sind kräftig und zart zugleich, die Formen organisch und klar. Oft werden sie mit Linien gezeigt, Linien, die schwungvoll und frei aufs weisse Blatt gezeichnet sind, wie die Schrift eines unbefangenen Augenblicks.
Petra Soder zeigt einen Alltag voller Licht, Konzentration, Schönheit und dies tut sie immer wieder anders: Mit Malerei, Zeichnung, Fotografie, Installation, Musik und Text. Kontinuität spielt dabei eine wichtige Rolle und seit einigen Wochen arbeitet Petra Soder an einer neuen Serie. Jeden Tag entsteht eine Zeichnung auf einem weissen Blatt mit dem Format A4. Immer spielt der weisse Raum eine wichtige Rolle, denn das, was sie auf einem Blatt, einer Leinwand oder in einem Raum zeigt, ist reduziert auf das Wichtige und Einfache.
Manchmal malt Petra Soder mit Blumen, dann kann man ihre Arbeiten tatsächlich riechen. Aber auch wenn sie schreibt oder fotografiert wird vorsichtig ein Duft, ein vertrauter Geschmack, ein Gefühl evoziert. Das kann frisch gekochter Kaffee sein, ein Butterbrot, eine Fahrt auf dem Fahrrad oder das Gefühl vor dem Duomo in Milano. Die Arbeiten von Petra Soder sind nie aufdringlich, obwohl sie von einer grossen sinnlichen Fülle leben. Aus ihnen spricht eine tiefe Ehrlichkeit, die sie mit uns teilen möchten.
Text: Laura Catania
Wenn der Künstler Roman Sonderegger seine raumgreifenden Skulpturen plant, so beginnen seine Überlegungen oft mit einem Miniatur-Entwurf aus Graukarton. Gleich einem architektonischen Konzept erstellt er Modelle, aus denen später raumfüllende Installationen entstehen, die die bestehenden Wahrnehmungsstrukturen des Ausstellungsraumes umstrukturieren.
Für das Zimmermannhaus Brugg wird nun ein Molekül erfunden. Es folgt gewissen Regeln, ist sonst aber frei. Es wuchert hierhin, dorthin, schweift aus und krebst zurück. Es gibt keine logische Form, welche den Endpunkt bestimmt. Nimmt sich die Skulptur zurück, behauptet sie sich oder steht sie im Weg?
Einen weiteren Bestandteil seiner Installation präsentiert Sonderegger mit Hilfe eines Schaukastens, in dem er seine Interpretation der platonischen Körper als Molekülverbindungen präsentiert. Bereits in der Antike waren Mathematiker und Künstler fasziniert von der Regelmäßigkeit dieser Polyeder. Im Gegensatz zur wuchernden Rauminstallation stehen sie ruhig da, alles weglassend, auf ein Minimum geschrumpft und spielen mit unserer Perspektive: von Mikro auf Makro und wieder zurück.
Sondereggers neue Arbeiten im Zimmermannhaus Brugg beschäftigen sich mit realen Raumkonstellationen – im Großen wie auch im Kleinen. Die Installation “Moleküle erfinden” sucht, was die Welt im Innersten zusammenhält und nimmt uns mit auf eine kurze Reise zwischen Wissenschaft und Kunst.
Text: Katja Langeland
Öffnungszeiten Mi-Fr 14.30 – 18 Uhr, Sa/So 11 – 16 Uhr
Location:
Zimmermannhaus Brugg / Kunst & Musik
Vorstadt 19
5200 Brugg
Switzerland