Exhibition
in Schaffhausen / Switzerland
- Ana Vujić: Die Dreiteilung, 2023, Kohle auf Papier, Installationsansicht Kammgarn West, 2023, Courtesy the artist, Foto Frank Lülling
- Philip Ortelli: Liberty, Love and Loneliness I, 2021, 3-Kanal-Videoinstallation, Farbe, Ton, 25 Min., Norm Chairs, 2021, Stühle, Dimensionen variabel, Ausstellungsansicht Werkschau 2021, Museum Haus Konstruktiv, Zürich, 2021, Courtesy the artist, Foto Peter Baracchi
- Anna Appadoo & Veronika Fischer: aus der Serie “Wish und Weg”, 2021, Fotografien von Objektcollagen, Gedichte, Dimensionen variabel, Courtesy the artists
- Brigitte Dätwyler & Lena Maria Thüring: still aus “Arbeit als Liebe. Liebe als Arbeit.”, 2018, Video (HD, 16:9), Farbe, Ton, 22:47 Min., Courtesy the artists
Im breiten Verständnis meint Care- oder Sorgearbeit unbezahlte und bezahlte Tätigkeiten der Fürsorge, des Pflegens und Sich-Kümmerns. Darunter fallen beispielsweise Kinderbetreuung, Pflegedienste oder Haushaltsaufgaben wie Kochen und Putzen. Sorgearbeit ist gesellschaftlich nicht gleichmässig verteilt. Sie wird überwiegend von Frauen und mehrfach marginalisierten Menschen geleistet. Der Grossteil wird unbezahlt in privaten Haushalten ausgeführt. Tiefe Löhne und prekäre Arbeitsbedingungen zeichnen die bezahlten Sektoren aus. Aus feministischer Perspektive wird darauf schon lange hingewiesen. Seit der Corona-Pandemie wird auch wieder vermehrt öffentlich über Missstände im Care-Sektor diskutiert. In der häufig ressourcenorientiert geführten Diskussion bleiben aber viele Fragen offen – beispielsweise, was überhaupt als Sorgearbeit anerkannt ist?
Die Ausstellung “Who Cares?! Aktuelle Perspektiven auf Sorgearbeit” zeigt Aspekte und Formen von Care, die im öffentlichen Diskurs weniger sichtbar sind. Die teilnehmenden Kunstschaffenden thematisieren in ihren Arbeiten etwa, wie sich Sorgearbeitsverhältnisse auf Emotionen auswirken. Sie formulieren Wünsche, Begehren und Kritik, die hinter Care-Praktiken stecken, die für selbstverständlich genommen werden. Sie kümmern sich um Sichtbarkeit von aktivistischen Anliegen. Sie fragen, wer sich wie um wen kümmert, zu welchen Bedingungen und wen das überhaupt interessiert. Die ausgestellten Arbeiten zeigen, dass sich Care in vielen unterschiedlichen Facetten äussert und letztlich alle Lebensbereiche durchdringt.
Gezeigt werden Werke in unterschiedlichen Medien von zeitgenössischen, in der Schweiz wohnhaften und tätigen Kunstschaffenden. Ergänzt werden die Werke mit Beiträgen von Studierenden des Studiengangs Kunst HF an der F+F Schule für Kunst und Design Zürich. Die Beiträge sind im Rahmen des Praxisseminars “Politics of Care – Kulturarbeit als Sorgearbeit” entstanden.
Die Ausstellung “Who Cares?! Aktuelle Perspektiven auf Sorgearbeit” ist eine Gastausstellung in der Vebikus Kunsthalle und Bestandteil des Jahrespogramms 2024. Die Kunsthistorikerin und Kuratorin Sarah Merten, (*1984, lebt und arbeitet in Zürich) konzipiert und realisiert diese Ausstellung als Gastkuratorin. Sarah Merten hat ein interessantes, hoch aktuelles und inspirierendes Projekt erarbeitet, welches auf verschiedenen Ebenen zu einer Sensibilisierung für die Vielschichtigkeit des Themas “Care-Arbeit” beiträgt. Mit einer Gastausstellung erweitert die Vebikus Kunsthalle ihren Wirkungsradius, nicht nur im Hinblick auf Besucherinnen und Besucher der Ausstellung, sondern auch auf das Rahmen- und Vermittlungsprogramm, welches die Ausstellung begleitet. Für Sarah Merten ist es eine Gelegenheit, ihre Erfahrungspalette als freie Kuratorin zu erweitern.
Die beteiligten Kunstschaffenden
Anna Appadoo & Veronika Fischer
Anna Appadoo, *1983, lebt in Kreuzlingen/TG;
Veronika Fischer, *1987, lebt in Konstanz/DE
www.anna-appadoo.com
www.fronelle.de
Azad Colemêrg: *1988 in Kurdistan, lebt und arbeitet in Zürich
www.instagram.com/azadcolemerg/
Brigitte Dätwyler & Lena Maria Thüring
Brigitte Dätwyler, *1979 in Burgdorf/BE, lebt und arbeitet in Zürich/ZH;
Lena Maria Thüring, *1981 in Basel/BS, lebt und arbeitet in Zürich/ZH
www.brigittedaetwyler.ch
www.lenamariathuering.ch
Kira van Eijsden: *1988 in Zürich, lebt und arbeitet in Wetzikon/ZH
www.kiravaneijsden.com
Alain Jenzer: *1974 in Vancouver, CAN, lebt und arbeitet in Bern/BE
www.alainjenzer.ch
Marvin Jumo: *1999, lebt und arbeitet in Zürich
www.marvinjumo-photography.ch
tina omayemi reden und töchter, mit Naya de Souza:
tina omayemi reden, *1991 in Soubey/JU, lebt und arbeitet in Zürich/ZH
www.instagram.com/tinareden
www.nayadesouza.com
Philip Ortelli: *1991, lebt und arbeitet zwischen Zürich, Warschau und Paris
www.philiportelli.com
RELAX (chiarenza & hauser & co)
Marie-Antoinette Chiarenza, geb. 1957 in Tunis, TUN, lebt und arbeitet in Zürich/ZH;
Daniel Hauser, geb. 1959 in Bern/BE, lebt und arbeitet in Zürich/ZH
www.relax-studios.ch
Ana Vujić: *1981 in Pozarevac, SRB, lebt und arbeitet in Basel/BS
www.anavujic.ch
Studierende der F+F Schule für Kunst und Design Zürich, Studiengang Kunst HF, Praxisprojekt “Politics of Care – Kulturarbeit als Sorgearbeit”: Anastasiia Brek, Jolanda Gerber, Ulyana Hukasova, Stella Inderbitzin, Anthony Moskalenko, Martina Portmann, Nazgol Golmuradi, Helene von Graffenried, Luis Schmidlin, Raphael Sigel, Ruben Silva Gomes, Noëmi Sommerhalder, Ronja Stiefel, Kerstin Wittenberg und weitere Studierende
Projektleitung und Mentoring
Gökçe Ergör, Sarah Merten
www.ffzh.ch
Öffnungszeiten Do 18 – 20 Uhr, Fr 16 – 18 Uhr, Sa/So 12 – 16 Uhr
Ausstellungsdauer 02.06. – 21.07.2024
www.vebikus-kunsthalle-schaffhausen.ch
Location:
Vebikus Kunsthalle Schaffhausen
Baumgartenstrasse 19
8200 Schaffhausen
Switzerland




