Exhibition
in Solothurn / Switzerland
- Ferdinand Hodler: Bildnis Gertrud Müller, 1911, Öl auf Leinwand, 175 x 132 cm, Kunstmuseum Solothurn, Dübi-Müller-Stiftung
- Roman Signer: Stiefel (Brunnenskulptur), 2004, Edelstahl, perlgestrahlt, Stiefel aus PVC, 435 x 300 cm, Kunstmuseum Solothurn, Realisiert mit einem Beitrag der Freunde des Kunstmuseums Solothurn, 2004
- Luzia Hürzeler: Die Forelle, 2012, 2-Kanalprojektion, je 59 x 46,5 cm, Kunstmuseum Solothurn, Schenkung des Kantons Solothurn an den Kunstverein Solothurn, 2013
- Oscar Wiggli: Skulptur 10 L, 1959, Eisen, 95 x 27 x 21 cm, Kunstmuseum Solothurn, Depositum des Kunstvereins Solothurn, 1960
Was haben die Kunstschaffenden Judith Albert (*1969), Cuno Amiet (1868–1961), Frank Buchser (1828–1890), Gunter Frentzel (1935–2017), Luzia Hürzeler (*1976), Ferdinand Hodler (1853–1918), Otto Morach (1887–1973), Robert Müller (1920–2003), Dieter Roth (1930–1998), Roman Signer (*1938), Oscar Wiggli (1927–2016) oder René Zäch (*1946) gemeinsam? Sie alle haben zum Reichtum der Solothurner Kunst beigetragen. Dazu gehören nicht nur lokale Künstlerinnen und Künstler, sondern auch Auswärtige.
2020 feiert die Stadt Solothurn ihr 2000-Jahr-Jubiläum. Auch das Kunstmuseum Solothurn gratuliert mit einer speziellen Ausstellung, die den Fokus auf die Kunst der eigenen Stadt legt. Die präsentierte Auswahl erfolgt aus den Beständen der Stadt und des Kunstvereins Solothurn. So wird die Sammlungstätigkeit über Generationen hinweg reflektiert und auch mit ihren möglichen Lücken gespiegelt. Der lateinische Titel der Ausstellung ist eine Referenz an die römischen Ursprünge und fragt zugleich nach dem Geist der Ambassadorenstadt. Ist dieser der Kunst besonders förderlich – und was macht ihn aus? Das Nebeneinander von bekannten, unbekannten und vergessenen Namen ist nicht nur anregend, es unterstreicht zugleich die wechselnde Einschätzung zwischen regionalem und internationalem Rang. Bedeutende Maler wie Cuno Amiet, Otto Frölicher (1840–1890) oder Otto Morach lebten in Solothurn. Und auch wichtige Bildhauer wie Gunter Frentzel, Schang Hutter (*1934) oder Oscar Wiggli haben eine biografische Verbindung zur Aarestadt.
Solothurn ist auch als Bildmotiv attraktiv. Bekannte Maler und Bildhauer wie Albert Anker (1831-1910), Hans Asper (1499–1571), Karl Geiser (1898–1957), Dieter Roth oder Laurent Louis Midart (1733–1800) haben Stadtansichten und Porträts lokaler Persönlichkeiten geschaffen. Gertrud Dübi-Müller, die berühmte Solothurner Sammlerin, wurde mehrfach von ortsfremden Malern porträtiert, etwa von Ferdinand Hodler oder Hans Berger (1882–1977). Und immer wieder begegnen wir den hiesigen Kunstschaffenden selbst, wenn sich Cuno Amiet oder Frank Buchser, Annatina Graf (*1965) oder Verena Baumann (*1964) in Selbstbildnissen darstellen.
Ein besonderes Kapitel ist der Kunst im öffentlichen Raum gewidmet: Hier beziehen sich spezielle Exponate auf Skulpturen, die auch auswärtige Künstlerinnen und Künstler realisiert haben. In Vitrinen und an den Wänden werden entsprechende Dokumente, Entwürfe und Fotografien gezeigt. Roman Signer gibt mit seinen Projektzeichnungen Einblick in die Entstehung der Arbeit “Stiefel” (2004), die als Brunnenskulptur im Park des Kunstmuseums zu sehen ist. Die Videoarbeit “Austern” (2017) von Judith Albert macht einen Bezug zu ihrem für die St. Ursen-Kathedrale konzipierten Altar. Dass der Standort sogar im Werktitel aufscheinen kann, zeigt das “Objet Soleure” (1974) für die Terrasse der Pädagogischen Hochschule Solothurn. Als Werktitel tritt die Stadt auch bei Dieter Roths “Solothurner Wandbild” (1952) auf. Dabei handelt es sich um eine hier entstandene Wandmalerei, die vom ursprünglichen Ort einer Garage entfernt wurde, um das Frühwerk erhalten zu können.
Die zeitgenössische Solothurner Kunst wird mit verschiedenen Positionen umfassend gezeigt. Mit Werken von Künstlern wie Reto Emch (*1969), Aldo Solari (*1947) oder René Zäch (*1946) und Künstlerinnen wie Dimitra Charamandas (*1988), Luzia Hürzeler (*1976), Gergana Mantscheva (*1975), Nancy Wälti (*1977), Lex Vögtli (*1972) oder Barbara Wiggli (*1966) treffen verschiedene Generationen aufeinander. In der aktuellen Kunst sind überwiegend viele Werke von Frauen in die Sammlung des Kunstmuseums Solothurn gelangt.
Robin Byland
Öffnungszeiten Di-Fr 11 – 17 Uhr, Sa/So 10 – 17 Uhr, Montag geschlossen
Ab 12. Mai 2020 ist das Kunstmuseum Solothurn wieder geöffnet.
Location:
Kunstmuseum Solothurn
Werkhofstrasse 30
4500 Solothurn
Switzerland